Gesellschaft im Umbruch

Die Umsatzflaute im Einzelhandel und die Probleme in der Baubranche schlagen auch in der Eifel erbarmungslos zu. Nicht nur, dass ein einst florierender Industriebetrieb wie der Prümer Holzbau inzwischen mit dem Rücken zur Wand steht - auch die Geschäftswelt ist im Umbruch. Seit der Einführung des Euro, wegen der anhaltenden Dollar-Schwäche und aufgrund der allgemein kränkelnden Konjunktur haben die Leute immer weniger Geld in der Tasche. Die unschöne Vokabel "Kaufzurückhaltung" macht schon seit Jahren die Runde; wann sie wieder aus dem Sprachschatz gestrichen werden kann, bleibt offen. Der zunächst einzige Trost, der sich in der Misere beharrlich hält, bietet ein Blick über den Tellerrand hinaus. Denn: Andere Städte wie Bitburg, Gerolstein oder Wittlich stemmen sich zurzeit gegen das gleiche Problem. Allein deshalb sind Geschäftsaufgaben nichts Prüm-Typisches. Schade allerdings, dass ausgerechnet die alteingesessenen Einzelhandelsunternehmen dieser Entwicklung zum Opfer fallen, während Billig-Anbieter und Discounter wie die Pilze aus dem Boden schießen und sich in atemberaubender Geschwindigkeit breit machen. Mit jedem am Boden liegenden Traditionsunternehmen weicht auch ein Stück Identifikation mit der Stadt Prüm. Letztendlich entscheidend ist derweil das Kaufverhalten der Bürger. Und das orientiert sich zwischenzeitlich mehr denn je nach dem Geldbeutel, der sich immer häufiger in einem eher bedauernswerten Zustand befindet. m.reuter@volksfreund.de

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