Einen festlichen Gottesdienst gestaltete der Kirchenchor "Cäcilia" Speicher in der Pfarrkirche in Speicher aus Anlass seines 150-jährigen Bestehens. "Der Chor leistet einen wesentlichen Beitrag in der Liturgie der Kirche", sagte Pastor Leo Koch bei der Festmatinee im Pfarrheim. Den Chorgesang zu wahren und zu pflegen, sei eines der wichtigsten Ziele, sagte Erika Kirchen, die seit 45 Jahren dem Speicherer Kirchenchor angehört und seit 25 Jahren Vorsitzende ist. Besonderen Dank richtete sie an die Organistin und Leiterin des Chors, Marianne Krütten, die 2001 ihre 25-jährige Mitgliedschaft feierte. Kirchen dankte auch den Autoren der Festzeitschrift, Arnold Berg und Matthias Thömmes. Der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Speicher, Günter Schneider, machte auf die gesellschaftspolitische Situation des Singens aufmerksam. Eine Zeitreise in die Geschichte unternahm das Kirchenchormitglied Jürgen Steinhauser mit einer Multi-Media-Präsentation. Angefangen beim Wiener Kongress 1815 bis zur aktuellen Situation erfuhren die Gäste anhand zahlreicher Bilder die gesamte Historie Speichers und des Chors. Höhepunkte in der Vereinsgeschichte waren in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Unter der Schirmherrschaft des Domkapellmeisters aus Trier, Johannes Klassen, feierten die Speicherer Sänger 1954 das Fest zum 100-jährigen Bestehen. Ein Konzert der besonderen Art gab es 1965 im voll besetzten Regina-Theater in Speicher. Zwei Weltstars besuchten den Ort, Bruno Wyzuj und seine Ehefrau, die Brasilianerin Regina de Carvalho. Der Pole Wyzuj hatte als 16-Jähriger in den Kriegstagen den Speicherer Chor geleitet und gilt inzwischen als einer der weltbesten Bassisten. Mit der Verleihung der "Palestrina-Medaille" anlässlich des 135-jährigen Bestehens wurde dem Chor "Cäcilia" Speicher 1989 eine besondere Leistung auf dem Gebiet der Kirchenmusik zuerkannt. Mit einem indischen Zitat endete Steinhausers Präsentation: "Gott achtet dich, wenn du arbeitest, Gott liebt dich, wenn du singst." Abschließend ehrte die Vorsitzende mehrere Mitglieder. Für 70 Jahre Mitarbeit erhielt Josef Blum eine Auszeichnung, 40 Jahre dabei sind Hilde Schiefer, Margret Thieltges und Christoph Richarts.