"Große" verlieren auf breiter Front

PRÜM. In der Verbandsgemeinde Prüm haben die etablierten Parteien mit Ausnahme der FDP an Boden verloren. Bei der Bundestagswahl mussten sowohl CDU als auch SPD und Grüne Federn lassen.

Das Prümer Land bleibt schwarz, aber nicht mehr so sehr wie noch vor drei Jahren. Bei der Wahl zum Deutschen Bundestag verlor die Union ihre absolute Mehrheit von 2002. Damals kam die CDU bei den Zweitstimmen auf 50,6 Prozent, während es dieses Mal "nur" für 47,1 reichte. Während die SPD exakt zwei Prozentpunkte verlor und bei 27,8 Prozent hängen blieb, büßten die Grünen ebenfalls ein: Sie kamen nur noch auf 4,9 Prozent gegenüber 6,3 vor drei Jahren.Interessant gestaltet sich die Analyse über die Dörfer hinweg betrachtet. In Auw zum Beispiel fuhr die Union 67,2 Prozent ein, in Dingdorf 71,4, in Giesdorf 77,6 und in Winringen satte 85,3 Prozent. Dort gab es 2002 "lediglich" 59,4 Prozent für die CDU. Die Verluste bei den Zweitstimmen liegen derweil in etwa im Bundestrend. In Fleringen zum Beispiel büßten die Roten 4,9 Prozentpunkte ein, kamen gegenüber 26,1 Prozent nur noch auf 21,2.

Linke mit 15,3 Prozent in Mützenich

Auch in der Stadt Prüm mussten die Genossen ein Minus verzeichnen. Dort rutschten sie von 34,4 auf 32,8 Prozent.

Tüchtig Stimmen sammelte unterdessen die Linkspartei. In Mützenich gab es formidable 15,3 Prozentpunkte für die Dunkelroten, und auch in Oberlascheid machten satte 13,6 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei der Lafontaine/Gysi-Truppe. Doch längst nicht überall war die Zustimmung für die Linken so groß wie in diesen beiden Dörfern: In 22 von 44 Gemeinden erhielten sie gar keine Stimme.

Wie auf Bundesebene hat besonders die FDP Grund, auch im Prümer Land die Sektkorken knallen zu lassen. Sie steigerte sich von 10,6 auf 12,9 Prozent und setzte sich damit noch deutlicher als 2002 von den Grünen ab.

Derweil musste man kein Prophet sein, um voraussagen zu können, dass CDU-Mann Peter Rauen bei den Erststimmen die Nase vorne haben würde. Trotzdem musste der Salmtaler Politiker Verluste hinnehmen. Nach 55,3 kam er dieses Mal nur noch auf 52,9 Prozent.

Gleichzeitig wurde die Erststimmen-Kampagne der SPD-Direktkandidatin Elke Leonhard zum persönlichen Erfolg. Wenngleich sie im neuen Bundestag nicht mehr vertreten sein wird, weil sie auf der Landsliste dieses Mal nicht abgesichert war, steigerte sie ihr "Elkestimmen"-Ergebnis von 32,7 auf 34,1 Prozent. Eine Bastion ist für sie dabei ganz offensichtlich Büdesheim. Dort brachte es Leonhard auf 49,3 Prozent Erststimmen. Auch in Nimshuscheid (44,4), Schönecken (42,3) und Seiwerath (44,9) war sie gut vertreten und legte zum Teil kräftig zu. Schwache Ergebnisse erzielte Elke Leonhard indes in Winringen (8,8), Oberlauch (9,1) und Matzerath (9,5 Prozent), wobei sie dort trotzdem leicht zulegte.

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