Hartes Brot und Butterkrem

JÜNKERATH. (sei) "Essens-Zeiten - Eifeler Tisch-Szenen aus 100 Jahren", so heißt die Wanderausstellung des Arbeitskreises Eifeler Museen, die derzeit im Jünkerather Eisenmuseum gezeigt wird.

Mit dem Wissen über Eifeler Nahrungsgewohnheiten aus gut 100 Jahren der haben Ausstellungsmacher Markus Zimmer-Berberich und sein Team 23 fiktive Personen aus der Zeit zwischen 1883 und heute an den großen Tisch gesetzt. Sie zeigen Menschen aus unterschiedlichen Zeiten vor ihren unterschiedlichen Mahlzeiten mit dem jeweils dazugehörigen Geschirr. Alles an diesem Tisch, der im Rahmen der Ausstellung "Essens-Zeiten - Eifeler Tisch-Szenen aus 100 Jahren" derzeit im Eisenmuseum Jünkerath zu sehen ist, ist Fiktion - die Figuren, ihre Biografie, die vor ihnen servierten Speisen. Eines macht stutzig: Woher kommen diese charakteristischen Köpfe? Und siehe da, sitzt nicht da vorne am Tisch der Museumsleiter Erwin Holzer? So ist es. Lebende Menschen haben ihre Köpfe und Hände zur Verfügung gestellt, um die fiktiven Personen lebendig werden zu lassen. Manchem Besucher wird irgendein Zeitgenosse am Tisch bekannt vorkommen. Doch im Mittelpunkt steht das Essen auf dem Tisch. Die Reflexion über typische Eifeler Gerichte und den Wandel der Nahrungsgewohnheiten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts können zu zahlreichen Fragen führen. Wer aß was? Wie drückte sich sozialer Stand darin aus? Wie hat sich der Stellenwert des Essens über die Jahrzehnte verändert? Viele Fragen, die der Besucher auch selbst teilweise beantworten kann. Da lümmelt sich der Rollerskater am Tisch und haut sich einen Hamburger rein, während schräg gegenüber die Braut andächtig vor der heißen Hochzeitssuppe mit den Markklößchen sitzt und darauf wartet, dass der Brautvater die Tafelrunde eröffnet. Damit während der Ausstellung, die bis zum 18. Juli in Jünkerath zu sehen ist, zudem noch mancher zu einem besonderen Genuss kommt, finden am 19. Mai und am 26. Juni zwei Kultur-Events statt: "Hartes Brot und Butterkrem" so heißt das vom Steffelner Landgasthof in Zusammenarbeit mit der Agentur"eßkultur" servierte Menü. Vier Gänge werden aufgetragen. Zwischen den Gängen liest der Krimi-Autor Ralf Kramp. Reservierung: Telefon 06597/2878, 02253/9329295, 06597/1482 oder 06593/809433.

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