Heißes Eisen Pflegehilfe

BITBURG-PRÜM. Der Seniorenbeirat des Kreises Bitburg-Prüm plant eine Podiumsdiskussion zu dem umstrittenen Thema Pflege- und Haushaltskräfte aus Osteuropa.

Mit dem im Amt bestätigten Vorsitzenden Karl-Heinz Baumann ist der Seniorenbeirat des Kreises Bitburg-Prüm in die neue Wahlperiode gestartet. In der konstituierenden Sitzung beschäftigte sich der Beirat unter anderem mit der Situation in der Pflege. Mehrere TV -Berichte über illegale Arbeitskräfte aus Osteuropa hatten heiße Diskussionen in der Öffentlichkeit ausgelöst. Dabei geht es um die Frage, unter welchen Voraussetzungen die Beschäftigung etwa polnischer Hilfskräfte im Haushalt oder bei der Pflege gesetzlich zulässig ist. Neben der juristischen Ebene sieht der Beirat auch sozial- und gesundheitspolitische Auswirkungen. Schließlich komme es darauf an, wie optimale Betreuung und Pflege gewährleistet werden könnten.Immer mehr Demenzkranke im Kreis

Einige Mitglieder verwiesen auf die Arbeitslosigkeit in der Region, die berücksichtigt werden müsse. Es sei sinnvoll, das in die Betreuungen fließende Geld in der Region zu binden und so die Belastungen durch Arbeitslosigkeit zu senken. In diesem Zusammenhang müsste geprüft werden, wie Arbeitslose in solche Stellen vermittelt werden könnten. Zur weiteren Klärung plant der Seniorenbeirat eine Podiumsdiskussion. Dabei sollen Vertreter aus Politik, Krankenkassen, Pflegediensten und Polizei einbezogen werden. Weiteres Thema der Sitzung war die demographische Entwicklung in der Region. Das Statistische Landesamt sagt eine 25- bis 50-prozentige Zunahme der über 75-Jährigen im Landkreis Bitburg-Prüm bei gleichzeitiger Abnahme der Erwerbstätigen um 30 bis 35 Prozent bis zum Jahr 2050 voraus. Die Zahl der Demenzkranken steigt kontinuierlich an. Wenn auch das Jahr 2050 noch weit weg ist, so wird diese Entwicklung gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Konsequenzen haben. Dabei geht es vor allem um die Ausrichtung des öffentlichen Lebens auf die Bedürfnisse und Belange der Senioren. In der vergangenen Wahlperiode besuchten die allesamt ehrenamtlichen Mitglieder des Seniorenbeirats Altenpflegeeinrichtungen und Sozialstationen. Sie organisierten Informationsveranstaltungen für Senioren zu Themen wie Sicherheit, Patientenverfügungen, Vorsorge-Vollmachten und Einführung des Euro.Ausbildung von Sicherheitsberatern

Weiterhin veranlassten die Ratsmitglieder die Bestellung und Ausbildung von Sicherheitsberatern für ältere Menschen. Höhepunkt der Arbeit war die Neuauflage der 145-seitigen Informationsbroschüre für Senioren, die im April 2004 erschienen ist. Damit können sich Senioren über alle Fragen zum Älterwerden, wie Veranstaltungen, Reisen, Internet-Kurse, Ehrenamt oder Kaffeklatsch informieren. Die Broschüre enthält Wissenswertes zu Testament, Pflege, Versorgung, Versicherung, Hospiz und vieles mehr. Gleichzeitig werden alle wichtigen Adressen und Ansprechpartner geliefert. Der Leitfaden für aktive Senioren und die besonderen Anforderungen dieses Lebensabschnitts kann kostenlos bei der Kreisverwaltung angefordert werden. Die Aktionen für die neue Wahlperiode wollen die Mitglieder in den kommenden Wochen in Arbeitskreisen festlegen.

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