Hoch und tief auf dem Stimmungsbarometer

Herausforderungen des Stadtmarketings in Bitburg: die Innenstadt mit Leben füllen und die Attraktivität als Einkaufsstadt steigern. In Bitburg kümmert sich um diese Belange ein offener Arbeitskreis. Arbeitet die Kombination aus Verwaltung und Gewerbe erfolgreich?

 Wieder häufiger anzutreffen: die „Gäßestrepper“. Sei es auf Einkaufstaschen oder im Stadtbild: In Bitburg bemüht man sich wieder um die Legende. TV-Foto: Jörg Rossler

Wieder häufiger anzutreffen: die „Gäßestrepper“. Sei es auf Einkaufstaschen oder im Stadtbild: In Bitburg bemüht man sich wieder um die Legende. TV-Foto: Jörg Rossler

Bitburg. Der erste "lange Samstag" in Bitburg - der TV berichtete - steht kurz bevor. Straßenkunst und Musik erwarten die Besucher. Keimzelle für solche Ideen ist der Arbeitskreis Stadtmarketing. Ob die dort geballte Kompetenz - unter anderem engagieren sich der Pressesprecher der Stadt Bitburg, Werner Krämer, und Edgar Bujara, Vorsitzender des Gewerbevereins - auch erfolgreich zusammenarbeitet, lässt sich unter anderem am Erfolg der bisher angepackten Projekte ermitteln. Dazu gehören die ausgeweiteten Ladenöffnungszeiten am Samstag und diverse Projekte zur Stadtverschönerung. Ein schlechtes Stimmungsbarometer ist der Ostermarkt, der in diesem Jahr von schlechtem Wetter beeinträchtigt wurde. "Mit dem Ostermarkt hatten wir Pech", sagt Werner Krämer und fügt hinzu: "Dafür haben sich die verlängerten Öffnungszeiten am Samstag durchgesetzt." Diese Aussage wird untermauert vom am kommenden Wochenende erstmals veranstalteten "langen Samstag" mit Öffnungszeiten bis 18 Uhr. Zur vor Kurzem veranstalteten Wein- und Sekt-Gala sagt Krämer: "Ein Erfolg, aber über den verkaufsoffenen Sonntag zum gleichen Termin muss noch mal gesprochen werden." Die beteiligten Händler sehen das auch so. Zwar war die Stadt gefüllt, aber die Einzelhändler bemerkten dies nicht in ihren Kassen. Ein Pyrrhus-Sieg etwa? "Für uns ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben. Es muss sich herumsprechen, dass in Bitburg etwas geboten wird", definiert Krämer den langfristigen Erfolg der Gala. Der Effekt, dass während der Veranstaltung durch Bitburg gebummelt wurde und die Besucher in den darauf folgenden Tagen zurückkehrten, um zu kaufen, bestätigt den eingeschlagenen Kurs. Weitere Maßnahmen der Stadtvermarkter sollen das Stadtbild verschönern. Bisher hingen Wimpelketten nur zum Folklore-Fest in der Innenstadt. In Zukunft soll dies von Frühling bis Spätsommer der Fall sein. Ebenfalls wurden Straßenlaternen mit Blumenampeln verschönert. "Es gibt noch eine ganze Menge zu tun. Das ist ein stetig wachsendes und wechselndes Feld", erklärt Krämer die Herausforderung. Ob die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Gewerbe funktioniert, zeigt sich auch in den Umsätzen der Einzelhändler, die auch deswegen eine nachhaltige Entwicklung begrüßen. Deshalb fordert der Vorsitzende des Gewerbevereins, Edgar Bujara, auch: "Der Arbeitskreis ist ein offener Zirkel. Jeder kann dort seine Ideen vortragen und diese Plattform nutzen."Alte Legende zum Leben erweckt

Um das Image auch weiterhin zu pflegen, besinnt man sich einer alten Legende. Lange erinnerte nur noch der Brunnen in der Innenstadt an die "Gäßestrepper". Mittlerweile begegnen sie einem wieder häufiger. Sei es im Stadtbild oder als Logo auf der Einkaufstasche. Ob durch die Kombination dieser Maßnahmen das erhoffte Bild transportiert wird, dazu kann schon das kommende Wochenende als Gradmesser dienen. Letztendlich entscheidet der Konsument über Erfolg oder Misserfolg der Stadtvermarktung.

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