Hoffen auf die Rückkehr des blauen Dunstes

Die Hoffnung auf Lockerungen des Nichtraucher-Schutzgesetzes auch in Rheinland-Pfalz wächst nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Mittwoch bei Eifeler Gastwirten.

Bitburg/Daun/Prüm. (ch/mb/lk/lars) Auf positive Resonanz bei Gastronomen in der Eifel stößt das Urteil, mit dem das Bundesverfassungsgericht die Nichtraucher-Schutzgesetze in Baden-Württemberg und Berlin für verfassungswidrig erklärt hat. Unabhängig von der Größe ihrer Gaststätte und der Frage, ob sie einen Nichtraucher-Raum eingerichtet haben, plädieren alle dafür, dass zumindest in kleinen Kneipen mit nur einem Raum auch in Rheinland-Pfalz weiterhin geraucht werden darf. Das Urteil des Verfassungsgerichts bezieht sich auf die Regelungen in Baden-Württemberg und Berlin. Durch die Option, Raucherräume einzurichten, würden kleine Gaststätten, die diese Möglichkeit nicht haben, unzulässig benachteiligt, argumentierten die Richter. Im rheinland-pfälzischen Gesetz stehen ähnliche Regelungen. Das sagen die Gastwirte:

Carmen Baumgart, "Lamp Light", Bitburg: "Ich finde die Regelung gut, würde mir auch für die Kneipen in Rheinland-Pfalz eine Lockerung wünschen. Beim Essen sollte weiter nicht geraucht werde. Jedoch bezahlt man so viele Steuern auf Bier und auch auf Zigaretten, dass man das auch genießen und einem die Möglichkeit dazu auch nicht genommen werden sollte."

Herbert Scheider, "Bit-Stuben", Bitburg: "Der Gesetzgeber sollte sich darum kümmern, dass in den einzelnen Gaststätten eine Absauganlage installiert wird. Diese sorgt dafür, dass der Rauch sofort abgesaugt wird. Somit spürt man auch im Raucherbereich keinen Rauch. Wir nutzen eine solche Anlage. Generell finde ich die Nichtrauchergesetze nicht gut. Wir haben weniger Probleme damit, aber die kleineren Kneipen muss man auch leben lassen - diese werden mit Sicherheit viele Kunden durch die neue Regelung verloren haben."

Simone Holst, "Freizeitcafé", Bitburg: "Wir würden es sehr begrüßen, wenn auch in unserer Kneipe wieder geraucht werden dürfte. Viele Kneipen haben die Gesetze einfach ignoriert, wir nicht. Somit hatten wir aber auch einen kolossalen Einbruch im Umsatz. Bei den Jugendlichen war es weniger schlimm. Jedoch kamen die älteren, rauchenden Stammgäste nicht mehr."

Adeline Große-Allermann, "Bei Erni", Daun: "Die Entscheidung ist wunderbar. Sie ist auf jeden Fall absolut richtig. Das ist eine große Erleichterung. Denn für uns ist es überlebenswichtig, dass unsere Gäste rauchen dürfen."

Hans-Rudolf Gessner, "Dorfbrunnen", Daun: "Unabhängig von der aktuellen Entscheidung wäre es meiner Meinung nach besser, wenn jeder Wirt die Freiheit hätte, selbst zu entscheiden, ob geraucht werden darf oder nicht. Bei mir ist es so, dass sich viele Gäste freuen, wenn sie rauchen dürfen. Es wird ja niemand gezwungen, in eine Gaststätte zu gehen, in der geraucht wird."

Vedat Kilic, "Am Duppborn", Prüm: "Ich begrüße das Urteil. Wir betreiben hier eine reine Kneipe. 90 Prozent unserer Gäste sind Raucher. Von den Nichtrauchern hat sich noch nie jemand beschwert. Das Lokal in zwei Bereiche zu teilen, ist hier nicht möglich."

Francesco Vaccarella, "Saloniki", Prüm: "Das Urteil ist richtig. Die Gäste gehen durch solche Rauchverbote verloren. Das sehen wir an anderen Gaststätten. Wenn es wieder erlaubt wird, darf man bei uns auch wieder oben rauchen."

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