Hürde wird höher

IRREL. (cus) Der geplante Steinbruch "Auf Rockelshostert" bei Irrel liegt zum Großteil in einem Gebiet, das offiziell für das europaweite Schutzsystem "Natura 2000" vorgeschlagen ist.

Das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht in Oppenheim hat Flächen abgegrenzt, die im Wesentlichen bereits an die EU-Kommission gemeldete Gebiete nach der Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH) ergänzen. Darunter befindet sich auch das Gebiet östlich von Irrel, wo eine Baufirma einen Steinbruch reaktivieren möchte. Damit wird auch die Arbeit von Diplom-Geograph Dierk Fabian bestätigt, der zwischenzeitlich für den Verein "Fauna-Flora-Habitat Rockelshostert" ein Gutachten erstellt hatte. Darin plädiert der Autor für eine entsprechende Erweiterung des FFH-Gebiets "Ferschweiler Plateau" und Integration ins Natura-2000-Schutzgebiet (der TV berichtete). "Die jetzt gemeldete Fläche deckt sich weitgehend mit meinem Vorschlag", erklärt Fabian. "Die Fläche genießt bis zur Entscheidung der EU einen vorläufigen Schutzstatus. Auf jeden Fall muss die Verträglichkeit beim Steinbruch-Antragsverfahren geprüft werden." Hans Günter Schneider, Kreisvorsitzender des BUND, freut sich über den Zeitgewinn und kündigt an: "Der BUND wird mit Nachdruck darauf hinweisen, dass das Gebiet sehr schützenswert ist." Die Kritik, Umweltverbände blockierten Arbeitsplätze, lässt Schneider nicht gelten. Wenn ein Steinbruch zum Beispiel zehn Arbeitsplätze bringe, seien auf der anderen Seite 50 im Bereich Fremdenverkehr gefährdet. "Noch ist Irrel touristisch attraktiv. Aber das kann sich schnell ändern, wenn Lärm und Staub kommen." Jürgen Schäfer von der Firma Kohl Bau, die den Steinbruch betreiben möchte, kündigt im Gespräch mit dem TV an, die notwendigen Untersuchungen und Nachweise zu erbringen: "Das Verfahren wird durch die FFH-Meldung wahrscheinlich länger dauern, aber wir bleiben dran." Erst wenn alle Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange sowie alle geforderten Gutachten vorliegen, entscheidet die Kreisverwaltung über den Antrag zur Reaktivierung des Steinbruchs.

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