"Ich warte auf den 1. April"

PRÜM. Kongresszentrum und Jugendgästehaus wachsen ihrer Fertigstellung im kommenden Jahr entgegen. Auf Prüms größter Baustelle steht deshalb heute Vormittag das Richtfest an.

Der Rohbau steht, der Innenausbau läuft: Auf der Baustelle in der Prümer Kalvarienbergstraße geht es mächtig voran. Am heutigen Freitag setzen die Bauherren deshalb das Richtfest-Bäumchen und versenken den Grundstein für das Acht-Millionen-Projekt. Die Feier beginnt um 11 Uhr.Der Bau läuft weitgehend nach Plan, wenn auch der Winter seinen Fortschritt ein wenig verzögert hat: "Drei Wochen haben wir noch aufzuholen", sagt Architekt Dieter Müller. Müller und sein Partner Matthias Dimmer sind jedoch zuversichtlich, im kommenden Frühjahr einen pünktlichen Bauabschluss melden zu können.Dimmer umreißt die bisherige Arbeit und nennt die wichtigsten Zahlen: Rund 2,5 Millionen Euro kosteten Rohbau, Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten. Die derzeitige zweite Phase (Fassaden, Fenster, Türen, Sanitärgewerke, Putz und Estrich) ist mit 2,2 Millionen veranschlagt. Ausschreibungspaket Nummer drei wird Innenanstrich, Bodenbeläge und Schließanlage umfassen, den letzten großen Posten sollen Ausstattung und Außenanlage bilden. Das Projekt steht auf 3500 Quadratmetern Fläche, innen werden für Veranstaltungs- und sonstige Gäste rund 1000 Quadratmeter so genannter Verkehrsfläche nutzbar sein."Ich warte auf den 1. April 2004", unterstreicht Stadtbürgermeister Hansgerd Haas beim Gespräch in der Baubude die Bedeutung des geplanten Eröffnungstermins. "Für Prüm hat es sich gerade in den letzten Jahren heraus gestellt, dass es unwahrscheinlich wichtig ist, dieses Angebot zu haben."Dieses Angebot - das ist einerseits ein stattliches Kongresszentrum mit variablen Kapazitäten: Große Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern werden hier ebenso möglich sein wie Seminare für kleinere Gruppen in entsprechend zugeschnittenen Räumen. Das Jugendgästehaus im Anschlussbau wird 150 Betten haben, 20 mehr als zunächst geplant. Die Architekten ließen in den Dachgeschossräumen zusätzliche Ebenen einziehen, die vermutlich zu den begehrtesten Plätzen für Seminaristen oder Jugendliche avancieren werden, weil bekanntlich immer alle "oben" schlafen wollen.Die schönste Seite bleibt verborgen

Dazwischen und an der Rückseite des Kongresszentrums befindet sich der Versorgungstrakt. Die Küche bedient zentral den Speiseraum für Gästehausbewohner und Seminarteilnehmer sowie das Restaurant. Letzteres ist nicht nur für Hausgäste gedacht. Dieter Müller: "Das Restaurant hat einen separaten Zugang, die Bürger aus der Stadt und dem Umland sollen bewusst mit einbezogen werden."Die schönste Seite des Gebäudes wird von der Kalvarienbergstraße aus überhaupt nicht zu sehen sein. Im rückwärtigen Bereich nämlich greifen Müller und Dimmer die Kreisform der beiden Eingangsfoyers für Kongresszentrum und Jugendgästehaus noch einmal auf und setzen sie fort: Die Außenwand des an die Halle angeschlossenen Versorgungsbereichs mit weiteren Seminarräumen im Obergeschoss schlägt einen sanft geschwungenen Bogen. Obendrauf sitzt ein verglaster Flur mit Zugang zur Terrasse und Panoramablick in die Eifellandschaft.Nicht nur darüber freut sich der Stadtbürgermeister: "Die Verbindung zum ehemaligen Konvikt und der Volkshochschule rundet das Ganze auch städtebaulich ab", sagt Hansgerd Haas. Eine weitere Hoffnung allerdings bleibt vorerst unerfüllt: "Ich wünsche mir dann eigentlich nur noch, dass auch das Haus der Kreisverwaltung auf der anderen Straßenseite eine Renovierung erfährt." Aber das ist vor allem eine Bitburger Angelegenheit.

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