Im Ortskern zählt die Tradition

DOCKENDORF. Mit einer neuen Satzung über die Gestaltung und den Schutz des Ortsbildes wollen die Dockendorfer für zukünftige Baumaßnahmen im Ortskern klare Richtlinien schaffen.

"Hätte man die Leute seinerzeit darauf hingewiesen, dass das Dach eine andere Farbe haben soll, dann wäre es sicher gegangen", sagt Dockendorfs Bürgermeister Herbert Mohnen, der um diese Erfahrung reicher ist und gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat die Bereitschaft schriftlich fixiert hat, aus dieser Erfahrung zu lernen. Das Ergebnis ist eine neue Satzung, in der mehr oder weniger genau festgelegt ist, was bei Neu- und Umbauten im Ortskern zukünftig zu beachten ist.Mehr oder weniger deshalb, weil in dieser Satzung abwechselnd von "muss" und "soll" die Rede ist und die Verbindlichkeit, sich an Anweisungen zu halten, bei "müssen" nun mal eine ganz andere ist als bei "sollen". Und gerade diese Verbindlichkeit sei notwendig, fordert Herbert Jakobi: "Wir haben eine soziale Verpflichtung, auch über den Dorfrand hinaus", sagt er, während ein anderes Gemeinderatsmitglied sich mit allzu fest definierten Regelungen "die Pistole auf die Brust gesetzt" sieht. Doch erschossen soll oder muss keiner werden, Das sieht zumindest die neue Satzung vor, die Zugeständnisse in beide Richtungen macht. So müssen beispielsweise Dacheindeckungen zukünftig vom Material her so geschaffen sein, dass sie in Farbe und Struktur herkömmlichen, traditionellen Dächern ähnlich sind, wohingegen immer noch reichlich Spielraum bei der Gestaltung der Fenster bleibt. "Wir äußern den Wunsch, dass Leute das anstreben", meint Mohnen, doch bei so vielen möglichen Fällen sei das schwierig. Der Grundgedanke sei, eine Satzung zu beschließen, die zumindest eine Linie für die Bürger darstelle, erklärt der Bürgermeister, und man wolle sich ja schließlich auch von den späteren Generationen nicht vorwerfen lassen, nichts gegen eigensinniges Bauen unternommen zu haben. Neben Wiersdorf und Meckel gehört Dockendorf zu den wenigen Dörfern im Landkreis Bitburg-Prüm, in denen Dorferneuerungskonzepte erfolgreich umgesetzt und dafür auch belohnt wurden. Vor zwölf Jahren hat der Ort beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" eine Goldmedaille erhalten.

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