Im Osten geht die Summe auf

Seit Beginn der 80er Jahre hat die Stadt Bitburg mehr als 150 private Sanierungsobjekte in der Stadt gefördert und dafür rund 2,7 Millionen Euro an Zuschüssen gezahlt. Während der Osten der Altstadt optisch und baulich weitestgehend aufgewertet wurde, liegt im Westen, zwischen Brauereigelände und Bedaplatz, noch einiges brach.

Bitburg. Eines der größten Projekte läuft hinter dem Rücken von Friedbert Mayer. Mayer ist Mitarbeiter der Bitburger Stadtverwaltung, arbeitet im dritten Stock des Rathauses und sitzt, wenn er an seinem Schreibtisch arbeitet, mit dem Rücken zum Fenster. Um aus diesem zu schauen, muss er nur seinen Bürostuhl um 180 Grad drehen, etwas nach vorne rollen und schon hat er die Maßnahme vor sich: die Bauarbeiten auf dem Brauereigelände. Der ehemalige Standort der Bierproduktion liegt in einem der fünf städtischen Sanierungsgebiete.

In einigen Wochen soll dort mit der Errichtung der Stadthalle begonnen werden. "Das Brauereigelände, die Post und der Bedaplatz sind derzeit sicherlich die größten Herausforderungen im öffentlichen Bereich", sagt Friedbert Mayer, der an der Wand neben seinem Schreibtisch große Pläne hängen hat. Einer davon zeigt den Bedaplatz, oder vielmehr das, was auf und im Umfeld der riesigen Parkfläche so alles möglich wäre. Der Bedaplatz, die Brachen daneben sowie das von der Stadt vor einigen Jahren erworbene ehemalige Aldi-Gebäude sind Teil jenes Sanierungsgebiets, das zwischen Trie rer und Gartenstraße liegt.

Auf einem anderen Plan ist die Bitburger Altstadt zu sehen, eingeteilt in die drei Sanierungsgebiete nordöstliche, südöstliche und westliche Altstadt. Die Grenze zwischen Ost und West ist die Hauptstraße, und wer diese von unten nach oben geht und dann rechts abbiegt, landet im Osten. Dort stehen viele alte Wohn- und auch Geschäftshäuser, die in den vergangenen Jahren zum Teil liebevoll saniert und dabei städtebaulich gefördert wurden.

Voraussetzung für eine Förderung durch die Stadt sei eine Verbesserung der Wohnqualität sowie der Optik, erklärt Mayer. Und weil diese Verbesserungen in den beiden östlichen Sanierungsgebieten größtenteils abgeschlossen seien, geht der Sachbearbeiter davon aus, dass diese auch in den kommenden fünf Jahren aufgelöst werden.

Seit Beginn des städtebaulichen Sanierungsprojekts in der Innenstadt hätten private Hauseigentümer bereits mehr als 20 Millionen Euro in die Aufwertung von 150 Gebäuden investiert, sagt Mayer, und diese seien über die Stadt wiederum mit 2,7 Millionen Euro an Landeszuschüssen gefördert worden. Ein Teil davon ist auch in die westliche Altstadt geflossen, wo neben der Sanierung von Altbauten auch eine Anbindung der Fußgängerzone an das Brauereigelände eine entscheidende Rolle spielt. Denn die Touristen sollen nach der Bitburger Erlebniswelt auch deren Einkaufswelt kennenlernen und dafür in Richtung Hauptstraße gelotst werden. Dort treffen die Besucher auf das nächste größere Sanierungsprojekt der Stadt. "Was irgendwann ansteht, ist die Fußgängerzone", sagt Mayer, "und die ist sicher wichtiger als der Bedaplatz." Doch dafür sei derzeit kein Geld da. Das verschwindet alles auf der großen Baustelle hinter seinem Rücken.

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