Im zweiten Anlauf Richtung Sonne

Nachdem der alte VG-Rat Neuerburg in einer seiner letzten Sitzungen die von der Verwaltung vorgeschlagene Erstellung eines Klimaschutzkonzepts noch mehrheitlich abgelehnt hatte, wurde nun vom neuen Rat einstimmig für das gleiche Projekt grünes Licht gegeben.

Utscheid. Es wäre müßig, darüber zu spekulieren, warum es mit der Genehmigung für die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts beim ersten Anlauf nicht geklappt hat. Manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit oder aber sie sind im Vorfeld bestimmter Ereignisse - wie beispielsweise Kommunalwahlen - möglicherweise etwas unglücklich platziert. Doch wie auch immer: Die benötigte Zeit ist offensichtlich vorbei, und der Verbandsgemeinderat Neuerburg ist sich einig. Ohne Enthaltung und ohne Gegenstimme wurde bei der Sitzung am Donnerstagabend im Utscheider Dorfgemeinschaftshaus das Klimaschutzkonzept in Angriff genommen. Ziel dieses Konzepts ist es, die bereits begonnenen Klimaschutzmaßnahmen der Verbandsgemeinde zu bündeln und darüber hinaus Handlungsempfehlungen für die Zukunft aufzuzeigen. Und dass dabei vor allem die Kraft der Sonne zum Einsatz kommen könnte, wird seitens der Gemeinden innerhalb der VG größtenteils auch befürwortet.

Arbeitskreis sucht Flächen für Solarprojekte



Insgesamt nämlich haben die Ortschaften im Neuerburger Land rund 350 Hektar Land für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung gestellt.

Da trotz aller Bemühungen um den Klimaschutz die Verbandsgemeinde jedoch nicht gewillt ist, 3,5 Millionen Quadratmeter ihrer schönen Landschaft mit Photovoltaikelementen zu bestücken, soll nun seitens des Arbeitskreises Energie geprüft werden, welche dieser gemeldeten Flächen für mögliche Solarprojekte in Frage kommen. "Wir müssen zum Beispiel klären, inwieweit diese Flächen den Tourismus oder die Landwirtschaft beeinflussen können", sagte VG-Bürgermeister Norbert Schneider. Mit dem Investor, der bei Weidingen auf einer Fläche von 18 Hektar eine Photovoltaikanlage errichten will (der TV berichtete), gebe es jedoch bereits Gespräche. Und demnach sei dieser auch bereit, darauf zu warten, bis alle Rahmenbedingungen geschaffen sind. Schließlich müssen zunächst der Flächennutzungsplan der VG und dann auch die einzelnen Bebauungspläne der Gemeinden entsprechend geändert werden.

Für die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes beauftragt werden soll die Transferstelle für Rationelle und Regenerative Energienutzung Bingen (TSB), wie der Rat anschließend in nicht-öffentlicher Sitzung beschloss. Die dafür notwendigen Ausgaben, die laut TSB-Kostenvoranschlag bei rund 115 000 Euro liegen, werden nach Auskunft Schneiders vom Land mit 80 bis 90 Prozent bezuschusst.

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