Immer noch provokativ

BITBURG. (uhe) Simpel und dennoch provokativ: Die Ausstellung "Olaf Gulbransson und der Simplicissimus" im Haus Beda zeigt Zeichnungen des bekannten norwegischen Karikaturisten sowie Titelseiten der Satire-Zeitschrift "Simplicissimus" aus vier Jahrzehnten.

Übertreibung, Kritik und Komik. Das sind die Merkmale einer guten Karikatur, und wenn diese auch bis zu 100 Jahren nach ihrer Entstehung die entsprechenden Reaktionen darauf beim Betrachter auslösen, dann dürfte der Federstrich ins Schwarze getroffen haben. Olaf Gulbransson war einer dieser Karikaturisten. Und wie zutreffend so manche Gesellschaftskritik zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch noch in den frühen Jahren des dritten Jahrtausends ist, wird zur Erkenntnis, die sich dem Besucher der Ausstellung "Olaf Gulbransson und der Simplicissimus" im Haus Beda zwangsläufig eröffnet. Von 1902 bis zur Einstellung des Simplicissimus im Jahr 1944 war Gulbransson für die Münchener Satire-Zeitschrift tätig und gemeinsam mit Thomas Theodor Heine Hauptzeichner des Blattes. Er sei bereits "zu Lebzeiten ein Fabeltier" gewesen, beschreibt Dr. Ekkehard Storck, Vorsitzender der Olaf Gulbransson Gesellschaft Tegernsee, aus deren Besitz die ausgestellten Werke stammen, in seiner Eröffnungsansprache den etwas kuriosen Norweger, "der von allen Karikaturisten die wenigsten Striche benötigte". 2383 Beiträge hat Gulbransson für den "Simple" angefertigt, darunter zahlreiche Titelmotive, von denen neben den Simplicissimus- Karikaturen anderer Zeichner eine große Auswahl im Haus Beda zu sehen ist. Bekanntestes Motiv des Satireblattes ist die rote Bulldogge von Thomas Theodor Heine, die auf zahlreichen Zeichnungen zu sehen ist und schon früh zum Wappentier des Simplicissimus wurde. Bis einschließlich Sonntag, 6. Juli, sind die Werke im Bitburger Haus Beda zu besichtigen. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr.

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