Infratest hoch zwei

OBERWEIS. Die Oberweiser sind mit ihrem Dorf und der Politik vor Ort zufrieden. Das ist ein Ergebnis der Bürgerbefragung, bei der fast 250 Oberweiser knapp 400 Anregungen zur Zukunftsentwicklung gegeben haben.

Ein großes Einkaufszentrum, ein Kino und ein Seniorenheim wünscht sich ein Teil der Oberweiser, die der Gemeinderat in einem anonymen Fragebogen zur Zukunft des Dorfes befragt hat. Doch auch leichter erfüllbare Wünsche wie ein Standort für eine Kompostdeponie, ein Raum für die Jugend und Verkehrsberuhigung der Durchgangsstraße stellten die Studenten Sylvia Dockendorf und Thomas Schäfer in ihrer Auswertung der Bürgerbefragung vor. "Das war Infratest hoch zwei", lobt der Oberweiser Bürgermeister Theo Scholtes die Analysen und Bewertungen der Fragebogen-Aktion.Immerhin 248 Oberweiser haben an der Befragung teilgenommen. Damit hat fast jeder zweite Oberweiser einen Fragebogen zur Zukunft des Dorfes ausgefüllt. Dabei haben sich die Befragten nicht allein auf das Ankreuzen von vorgegebenen Antworten beschränkt, sondern sie haben 400 Wünsche, Anregungen und Kritik formuliert."Den Befragten liegen vor allem Verkehrsberuhigung und Geschäfte im Ort, die Ortsgestaltung, der Friedhof sowie Spielplätze und ein Jugendraum am Herzen", fasst Thomas Schäfer die häufigsten Anregungen zusammen.Zufrieden mit Dorf und Politik

Die große Zahl der Anregungen bedeutet aber nicht, dass die Oberweiser mit ihrem Dorf und der Dorfpolitik unzufrieden sind. Ganz im Gegenteil. Etwa 95 Prozent der Befragten fühlen sich nach eigenen Angaben wohl oder sehr wohl in Oberweis, nur ein einziger hat angegeben, sich unwohl zu fühlen, und 4,5 Prozent der Befragten fühlen sich weniger wohl.Auch die Noten für die Dorfpolitik sind überdurchschnittlich gut: "Wie zufrieden sind Sie mit den Aktivitäten der Ortsgemeinde in den letzten fünf Jahren?", hatte der Gemeinderat gefragt. Mit der Antwort können nicht nur die Ratsmitglieder zufrieden sein: 96 Prozent der befragten Oberweiser äußerten sich zufrieden oder sehr zufrieden mit der Arbeit des Gemeinderates.Und damit das auch in Zukunft so bleibt, versteht Bürgermeister Theo Scholtes die Ergebnisse der Befragung als Anstöße für Dialoge zur Zukunftsentwicklung von Oberweis.Dabei werden ihm die Oberweiser nun wohl noch mehr auf die Finger gucken. "Sie müssen unsere Anregungen ernst nehmen, auch wenn sie im Einzelfall unbedeutend oder gar lächerlich klingen, sonst ist das der Anfang vom Ende", verpflichtet eine Oberweiserin den Bürgermeister und seine Räte bei der Informationsveranstaltung zur Präsentation der Ergebnisse der Bürgerbefragung.Dass die Oberweiser bei vielen Themen mitdiskutieren wollen, machen sie auch an diesem Abend deutlich. Kaum ein Thema, das nicht ausführlich diskutiert und für das gleich Lösungsvorschläge angeboten werden. Der Fragebogen scheint sein Ziel nicht verfehlt zu haben. Zahlreiche Bürger haben ihre Meinung zum Ausdruck gebracht und wollen nun auch deutliche Signale sehen, wie es weiter geht."Der nächste Schritt wird sein, aus den Anregungen Schwerpunktthemen zu bilden und in Arbeitsgruppen, die für interessierte Bürger offenstehen, konkrete Maßnahmen festzulegen", kündigt Scholtes an. "Außerdem werden wir die Bürger über unsere Dorfzeitung ‚Doafbesen‘ mit regelmäßigen Berichten und Kommentaren auf dem Laufenden halten." Dass die Themen Kompostdeponie, Verkehrsberuhigung, Friedhof und Jugendraum die Gemeinde stärker beschäftigen werden, hat sich bereits bei der Infoveranstaltung gezeigt.

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