"Ja" mit einem "aber"

BITBURG. Allein rund 50 Kommunen werden um ihre Meinung gefragt, wenn es um die erweiterte Fluggenehmigung für den Flugplatz Bitburg geht. Viele haben zugestimmt, einige sind gegen die Erweiterung, und viele haben sich mit dem Thema noch nicht befasst.

Mitglieder von rund 50 Ortsgemeinde-Räten sowie Mitglieder einiger VG-Räte müssen sich darüber klar werden, ob sie für oder gegen die erweiterte Fluggenehmigung für den Flugplatz Bitburg sind. Diese Genehmigung soll unter anderem den Betrieb mit Flugzeugen über 14 Tonnen Abfluggewicht ermöglichen. Nachts sollen bis zu sechs Flugbewegungen möglich sein. In ihrem Entscheidungsprozess sind die Räte derzeit unterschiedlich weit. Der Stadtrat BITBURG hat dem Antrag der Flugplatz GmbH auf eine erweiterte Genehmigung mehrheitlich zugestimmt. Differenzierter sieht das Bild in der Verbandsgemeinde Bitburg-Land aus. Ohne Einschränkungen zugestimmt haben dem Antrag bisher TRIMPORT und DAHLEM. Der Verbandsgemeinderat Bitburg-Land hat in seiner Sitzung am Donnerstag dem Ansinnen der Befürworter eines Verkehrslandeplatzes ebenfalls zugestimmt, dabei jedoch eine Reihe von Anregungen gemacht. So sollen zwischen 22 und 6 Uhr nur in Ausnahmefällen Großflugzeuge in Bitburg starten und landen dürfen. Richtung Gondorf sollen nur maximal sechs Flugbewegungen möglich sein. Zudem sprach sich der Rat dagegen aus, Ausbildungs-, Schulungs- und Trainigsflüge in der Platzrunde an Sonn- und Feiertagen zuzulassen. Es soll bei der alten Regelung bleiben, wonach diese Art von Flugverkehr eingeschränkt ist. Einen ähnlichen Beschluss gefasst haben die Ortsgemeinden METTERICH, NIEDERSTEDEM und BIRTLINGEN, die ihre Zusätze allerdings als Bedingungen formulierten. Der Ortsgemeinderat ESSLINGEN hat der erweiterten Fluggenehmigung ebenfalls zugestimmt. Das Gremium wendet sich jedoch nicht nur gegen den Schulungs- und Trainingsflug am Sonntag. Die Esslinger wollen auch keinen Nachtflug von Maschinen mit mehr als 14 Tonnen Abfluggewicht. Für die erweiterte Genehmigung, aber gegen mehr Schulungsbetrieb und gegen Nachtflug, ist die Ortsgemeinde OBERSTEDEM. Neben dem eingeschränkten Schulungsbetrieb und nicht mehr als sechs nächtlichen Flugbewegungen forderte der Ortsgemeinderat RÖHL regelmäßige Lärmmessungen. Grundsätzlich gegen die Erweiterung der Genehmigung haben die Räte der Ortsgemeinden WOLSFELD, SCHARFBILLIG, IDENHEIM, GONDORF und DUDELDORF gestimmt. Bisher noch nicht über den Antrag abgestimmt haben die Räte von SÜLM, MESSERICH, MECKEL, DOCKENDORF und HÜTTINGEN. Und wie sieht es in anderen Verbandsgemeinden aus? In der VG Speicher diskutierten sechs Räte über das Thema. Dort hat sich nur der Ortsgemeinderat PREIST gegen den Antrag ausgesprochen. In der VG Kyllburg gab es eine Info-Veranstaltung für die fünf beteiligten Ortsgemeinden. Entschieden haben die Räte aber noch nicht. Die neun in der VG Irrel angeschriebenen Gemeinden haben ebenfalls noch nicht getagt. Das Votum Landscheids (VG Wittlich-Land) fiel erst am Donnerstagabend.Schulungsbetrieb wie auf anderen Flugplätzen

Die Beschlüsse der einzelnen Räte werden auch von der Flugplatz Bitburg GmbH registriert. Die GmbH nehme alle Bedenken ernst und setze sich intensiv mit den vorgebrachten Gründen und Bedenken auseinander, teilt Michael Billen, Aufsichtsratsvorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH, mit. "Nach dem erarbeiteten Lärmgutachten ist der Flugbetrieb aber selbst bei stärkster Entwicklung des Flugplatzes in vollem Umfang mit den schutzbedürftigen Nutzungen im Umfeld vereinbar", erklärte Billen. Zum Thema Schulflug sagte er dem TV, dass der Antrag darauf abziele, lediglich eine Gleichstellung mit anderen Flugplätzen auf der Grundlage der Landeplatz-Lärmschutz-Verordnung zu erreichen.

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