Jeder Kilometer zählt

BITBURG/PRÜM. Im laufenden Jahr wird der Gerolsteiner Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) rund 25 Millionen Euro verbauen lassen. Größter Posten: Der Weiterbau der A1 bei Daun mit neun Millionen Euro.

Neun Standorte, davon acht Straßenmeistereien, 350 Mitarbeiter, Zuständigkeit für die zwei Kreise Bitburg-Prüm und Daun: Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr ist ein stattlicher Apparat. Was nicht heißt, dass dort lauter Bürokraten sitzen. Wenn LSV-Chef Harald Enders über seinen Verantwortungsbereich spricht, klingt das zum Beispiel so: "Wir haben 2400 Kilometer Straßen in unserem Beritt. Und uns ist jeder davon gleich lieb." Der "Eifeler Weg" spart Kosten

Das mit den Kilometern sagt Enders vor allem mit Blick auf die vielen Gemeinden, in denen dringend Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen erneuert werden müssten, die aber vorerst noch nicht zum Zuge kommen. Und dann schiebt er ein kräftiges Lob an die Eifeler hinterher: Was der LSV mit denen schon alles an Vereinbarungen getroffen habe - per Handschlag und ohne umfangreiche Planfeststellungsverfahren - "das ist wirklich ungewöhnlich in unserer Rechtsmittelgesellschaft. Aber das ist der Eifeler Weg. Und was der uns an Verwaltungskosten spart, ist überhaupt nicht zu benennen." Recht genau zu beziffern sind derweil die Projekte im Jahr 2004. "Im Moment liegen die baulichen Umsätze bei knapp 25 Millionen Euro", rechnet Enders vor. Darunter ist beispielsweise der Weiterbau der A 1 von der Anschlussstelle Daun bis nach Rengen: Rund neun Millionen Euro werden allein dafür ausgegeben. Das meiste davon wandert in die Hörscheid- und die Maubachbrücke, die voraussichtlich Ende März fertig gestellt sein werden. Im Februar muss allerdings noch beraten werden, ob eine vorläufige Abfahrt von der Autobahn zur L 46 (zwischen Daun und Kelberg) genehmigt wird: Dieser "Abstieg" von der Autobahn kostet den LSV zwar zusätzliche 1,3 Millionen Euro, aber ohne ihn wäre der neue A 1-Abschnitt nicht nutzbar. Enders erklärt: "Dadurch haben wir fünf Jahre früher die Entlastung für Daun. Und man ist näher am Gewerbegebiet Nerdlen-Kradenbach." Geplante Fertigstellung ist im Frühjahr 2005. Die weiteren Planungen bis zur Anschlussstelle Gerolstein laufen. Dickster Brocken auf dem Gesamtstück ist die Liesertalbrücke, 578 Meter lang, 20 Millionen Euro teuer. "Wenn die fertig geplant ist, dann warten wir nur noch auf das Geld", sagt Harald Enders. Und der Weiterbau der A 1 bis Adenau und Blankenheim? "Der ist völlig offen." Anders sieht es bei den weiteren Projekten im laufenden Jahr aus. Wie Enders‘ Stellvertreter (und Abteilungsleiter Planung) Karl-Josef Tölkes und der Haushalts-Chef des LSV (und Abteilungsleiter Straßenbau), Josef Arens, berichten, läuft bereits die Ausschreibung für die Erneuerung des letzten B 421-Abschnitts in Jünkerath (1,2 Millionen Euro). "Baubeginn ist im Frühjahr, sobald das Wetter besser wird", sagt Arens. "Die Brücke über den Maschbach zwischen Wallenborn und Oberstadtfeld wird abgerissen", kündigt Tölkes eine weitere Maßnahme im Kreis Daun an. Künftig werde ein großes Rohr den Bach unter der B 257 hindurch leiten. "Und der Straßenverlauf wird verbessert. Die Kurve bekommt einen größeren Radius, der bisherige Knick entfällt." Kosten: 320 000 Euro. Durchfahrt Watzerath steht auf dem Plan

Im Kreis Bitburg-Prüm steht unter anderem die lang ersehnte Erneuerung der Ortsdurchfahrt Watzerath auf dem Plan. Die Arbeiten werden voraussichtlich im April oder Mai beginnen und rund 500 000 Euro kosten. Nahezu abgeschlossen ist außerdem die Zustandsbewertung sämtlicher Straßen im Land (der TV berichtete). Nach Kriterien, etwa der wirtschaftlichen Bedeutung (zum Beispiel bei der "Milchstraße" zwischen Pronsfeld und der A 60) und der Verkehrssicherheit soll dabei fest gelegt werden, wo der Erneuerungsbedarf am größten ist. Harald Enders: "In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir dann einen Fünfjahresplan für Rheinland-Pfalz."

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