Karussell und Kürbis-Kür

Unzählige Fratzen, Geister und Kürbisköpfe waren am Freitagabend beim Halloween-Shopping in der Bitburger Fußgängerzone unterwegs. Als weitaus unbeweglicher hingegen erwiesen sich die zentnerschweren Gewächse beim Kürbiswettbewerb.

Bitburg. (uhe) Wie die Ansage eines Anrufbeantworters spult die Frau an der Kasse immer wieder den gleichen Text ab. "Wir haben leider nichts mehr", antwortet sie auf die "Süßes-oder-Saures"-Forderung der geschminkten und verkleideten Kinder, die im Sekundentakt mit geöffneten Tüten den Drogeriemarkt betreten. Süßigkeiten gibt es hier also nicht, doch für Saures bleibt keine Zeit.

Am Gäßestrepper-Brunnen singen ein Mann und seine Begleiterinnen davon, wie schön es ist, auf der Welt zu sein. Die Stadt ist voll, überall leuchten Kürbisse, auf dem Petersplatz spielt der Musikverein, auf dem Postplatz dreht sich das Karussell. Und weiter unten, in der Trierer Straße wartet ein Mann mit Mikrofon auf Verstärkung. Zwei fette Kürbisse stehen auf einem Tisch, drei weitere Exemplare, die für den Tisch zu groß sind, liegen auf Rollwagen. "Wir wollten die Kürbisse wiegen, doch unsere Waage hat die Grätsche gemacht", sagt Hans-Joachim Kurth, der als stellvertretender Vorsitzender des Bitburger Gewerbevereins nun unter Beweis stellen muss, dass sein Verein im Notfall auch improvisieren kann.

Es dauert eine Weile, bis der Transporter mit der Waage anrückt und diese bereit ist für den Einsatz. Welcher Kürbis ist am schwersten? Mit 79,5 Kilo landet ein stolzes Gartengewächs auf Platz drei, 96 Kilo bringt der Zweite auf die Wage, und 97,5 Kilo wiegt der Sieger. Besitzer der Kürbispracht ist der kleine Jannik Meiers aus Weidingen, der auf dem Arm seiner Mutter hängt. Für Süßes, Saures oder Bares ist Jannik schlichtweg zu müde. Schöner als sein großer Kürbis wäre jetzt ein warmes Bett.

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