Kein Geld für die weiße Pracht

PRÜM. Um die Gleichbehandlung aller Vereine zu gewährleisten, lehnt es der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Prüm ab, die Beschneiungsanlage des Ski-Klubs Prüm zu bezuschussen. Stattdessen soll nun die Verkehrsvereinigung Prümer Land um Unterstützung gebeten werden.

Keine Mehrheit gab es im Prümer VG-Rat für den Antrag der FWG, die noch offenen Investitionskosten für die Schnee-Kanonen-Anlage in der Wolfsschlucht durch einen 15-prozentigen Zuschuss mit zu decken. Obwohl Fraktionssprecher Dirk Kleis tief in die Hocke ging, erteilte die Mehrheit des Gremiums dem Ansinnen eine Absage, um damit nicht andere Vereine zu verprellen, die sich auch für touristische Zwecke engagieren. Laut Dirk Kleis belaufen sich die Investitionskosten inklusive Wasserspeicher und Verrohrung auf rund 60 000 Euro. Bislang sei es dem Ski-Klub gelungen, diese weitestgehend mit Eigenmitteln zu decken - gleichwohl gebe es noch einen offenen Betrag in Höhe von rund 27 000 Euro. Wie der FWG-Mann mitteilte, ist die Bedeutung dieser Investition inzwischen vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium anerkannt und eine 15-prozentige Förderung zugesagt worden. Gleichzeitig habe die Stadt Prüm einen Zuschuss über zehn Prozent der kalkulierten Restkosten, maximal jedoch 6000 Euro, bewilligt. Kleis: "Der Ski-Klub Prüm ist hier in erheblicher Weise in Vorleistung getreten." Gleichzeitig erinnerte er an die touristische Bedeutung der Anlage und betonte, dass allein in der vergangenen Ski-Saison 40 Lift-Tage möglich gewesen seien. Ohne den Einsatz zweier geliehener Schnee-Kanonen hätte es lediglich 20 Wintersporttage in der Wolfsschlucht gegeben, hob Kleis hervor. Für die CDU lobte Winfried Richards das Engagement des Ski-Klubs, welches durchaus positive Auswirkungen auf den Tourismus im Prümer Land habe. Die Anerkennung müsse jedoch allen Vereinen der Verbandsgemeinde gelten, durch deren Arbeit der Tourismus gefördert und die Lebensqualität der Bürger verbessert würde. Richards: "Alle tragen dazu bei, dass wir und die Gäste uns hier wohlfühlen." Ein Zuschuss für den Ski-Klub Prüm wäre deshalb ein Präzedenzfall, den man vermeiden wolle. Auch der Bergmannsverein Bleialf habe beispielsweise keine Förderung seitens der VG erhalten. "Wir würden eine Lawine lostreten", betonte Richards im sprichwörtlichen Sinne.Franz Leinen (UWG) schätzte die Lage ebenso ein. Gleichzeitig stellte er klar, dass es üblich sei, einen Förderantrag zu stellen, bevor mit dem Projekt begonnen würde. Für den Zuschussantrag machte sich derweil Markus Fischbach (SPD) stark. Früher hätten die Sportvereine auch ihre Sportplätze bekommen, obwohl sie heute nicht mehr in dem Maße genützt würden wie damals prognostiziert. Er wies zugleich auf die Relevanz des Tourismus im Prümer Land hin: "Wer sich die Parkplätze an der Wolfsschlucht angesehen hat, der weiß, aus welchen Gegenden die Leute kamen." Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) nahm unterdessen den Vorschlag von Winfried Richards auf, über die Stadt Prüm einen Antrag an die Verkehrsvereinigung Prümer Land zu stellen mit der Bitte, das Projekt zu unterstützen. Bei zwei Enthaltungen kam der Rat dieser Anregung am Ende nach.

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