Kreisende Genossen

Altkreis Bitburg oder Altkreis Prüm. Nach 30 Jahren Kreis Bitburg-Prüm haben nicht nur ältere Sozialdemokraten noch immer die alten Kreisgrenzen im Kopf. Nicht allein die Befähigung und das Engagement eines Genossen scheint für die Wählbarkeit ausschlaggebend zu sein, sondern auch der Ortsverband, aus dem Genosse X oder Y stammen.

Haben die Sozialdemokraten angesichts des glücklosen Lavierens der Bundesregierung wirklich keine anderen Probleme? Sinnvoller wäre es, sich gemeinsam auf die Kommunalwahl vorzubereiten. Dabei gilt es, eine absolute Mehrheit der CDU zu brechen, die die Mitwirkung der Opposition an der Meinungsbildung obsolet macht. Aber statt dem Fraktionsvorsitzenden mit einem klaren Votum als Kreisvorsitzenden den Rücken für seine Arbeit als SPD-Kreistagschef zu stärken, watschen ihn die beleidigten Delegierten mit einer mittelmäßigen Mehrheit von 60,3 Prozent ab. Als vollends kontraproduktiv erweist sich das Maulen aus der Südkreis-Ecke, wenn man bedenkt, dass die Unzufriedenen zwar mehr Posten fordern, aber noch nicht einmal Kandidaten für die Posten vorweisen können. Vor Jahren ging die Süd-Fraktion da noch mit mehr Elan zur Sache. Dieses Um-sich-selbst-Kreisen wird der Wähler sicher nicht honorieren. Dabei hätten die Genossen die Chance, an der christdemokratischen Allmacht zu kratzen. Das gelang schon bei der Landratswahl, wo die SPD mit unbekannter Kandidatin mehr Stimmen erreichte, als sie für möglich hielt. h.jansen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort