Krieg im Grenzgebiet

KRUCHTEN/BITBURG. "Am Westwall geht die Sonne unter": So lautet der Titel des Buches von Viktor Marbach, das am Sonntag, 28. November, um 15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Kruchten vorgestellt wird.

Ursprünglich als Familien- und Hauschronik gedacht, wurden die Aufzeichnungen des 1931 geborenen Viktor Marbach so umfangreich, dass daraus ein dokumentarisches Buch wurde, hautnah erlebt vom Autor selbst. Herausgegeben wird das Werk in einer Auflage von 500 Stück vom Verein für Heimatkunde in der Verbandsgemeinde Neuerburg. "Ich war fünf, als es begann. An einem Sonntag war ein großer Aufmarsch mit vielen Männern in braunen Uniformen und vielen Fahnen", erinnert sich der Kruchtener, der das dörfliche Leben im Grenzgebiet vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg mit einfachen, aber eindringlichen Worten beschreibt. Auch berichtet er von den vielen Veränderungen, die der Bau des Westwalls für das Eifel-Dorf mit sich brachte: "Fast jedes Haus, das irgend ein Zimmer frei hatte, bekam einen oder mehrere Arbeiter in Kost und Logis, wofür pro Kopf zwei Reichsmark gezahlt wurde. Dadurch kam Geld in die Familien, denn im Dorf gab es viele Kleinbauern und Tagelöhner", erinnert sich Viktor Marbach. Als der Westfeldzug begonnen hatte, lernte der junge Viktor die Flugzeuge zu unterscheiden, die über die Dörfer nach Westen und wieder zurückgeflogen. Die Verfolgung der Siegesmeldungen von der Front im Volksempfänger beschreibt er in seinem Buch ebenso wie den Umgang mit den neuen Lebensmittelkarten. Am Ende werden die Erinnerungen aus den letzten Kriegsjahren geschildert, als das Leben oft gefährlich war. "Einige Wochen später kehrten wir heim, räumten auf, flickten das Dach und lebten von Ami-Rationen mit ,Ham und eggs' und rauchten Chesterfield und Lucky Strike", lauten die letzten Zeilen des Buches, das beim Lesen eine düstere Zeit lebendig werden lässt.

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