Kyllburger Bahnhof wird Privateigentum

Die Bahn AG will den Kyllburger Bahnhof verkaufen. Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Sandsteingebäude steht unter Denkmalschutz. Die Pächterfamilie Tietze betreibt die Bahnhofsgaststätte und will das Gebäude erwerben. Die Stadt Kyllburg kauft die Flächen rund um den Bahnhof und will diese neu gestalten.

 Der Kyllburger Bahnhof soll verkauft werden. Die Pächterfamilie Tietze betreibt die Bahnhofsgaststätte und will den Bahnhof kaufen. TV-Foto: Rudolf Höser

Der Kyllburger Bahnhof soll verkauft werden. Die Pächterfamilie Tietze betreibt die Bahnhofsgaststätte und will den Bahnhof kaufen. TV-Foto: Rudolf Höser

Kyllburg. Im Bahnhofsgebäude in Kyllburg befinden sich ein Stellwerk mit Wartehalle, eine verpachtete Bahnhofsgaststätte und insgesamt drei Wohnungen. "Das Gebäude befindet sich in einem relativ guten Zustand. Sicher sind auch Reparaturen und Investitionen nötig. Zurzeit verhandeln wir mit verschiedenen Interessenten. Die Stadt Kyllburg ist an dem Gebäude nicht interessiert", sagte Hartmut Lange von der Bahn AG in Frankfurt.

Über den Kaufpreis wollen die Beteiligten nicht öffentlich sprechen. Der Verkauf soll zeitnah erfolgen, hieß es aus der Bahnzentrale.

Edmund Tietze ist seit 2004 Pächter der Bahnhofsgaststätte. "Ja, ich will den Bahnhof Kyllburg kaufen. Dazu stehe ich mit der Bahn in Verhandlungen. Geplant ist, am 16. Dezember die Unterschriften unter den Kaufvertrag zu setzen", sagte Tietze auf TV-Anfrage.

Tietze will die Wohnungen ausbauen. Eine ist vermietet, die zweite wird renoviert. Nach dem Dachstuhlbrand des Bahnhofs re 1994 wurde die Dachgeschosswohnung nicht mehr ausgebaut.

"Auch das will ich angehen", sagte Tietze. Er sieht am Kyllburger Bahnhof Entwicklungsmöglichkeiten. Vermietung der Wohnungen, Nutzung der Gaststätte und der Außenterrasse für sowohl für Bahn- als auch für Radfahrer.

"Der Radweg führt direkt an unserer Tür vorbei. Davon können wir profitieren", sagte Tietze.

Stadt will Bahnhofsumfeld neu gestalten



Die Stadt Kyllburg kauft das Gelände rund um den Bahnhof. "Wir werden noch in diesem Monat die Urkunden beim Notar unterzeichnen", sagte Stadtbürgermeister Winfried Müller auf Nachfrage des TV. Im Rahmen der Stadtentwicklung soll das Bahnhofsumfeld neu gestaltet werden.

EXTRA Der Bahnhof Kyllburg: Mit dem Bau der Eifelstrecke 1871 und der anschließenden Fertigstellung des Bahnhofs Kyllburg begann einst die Blütezeit der Kurstadt. Mit der Eisenbahn wurde Kyllburg in südlicher Richtung mit Trier und in nördlicher Richtung mit Köln verbunden. Die Stadt rückte schnell in das Interesse der Regionen Trier und Köln. Der Kyllburger Sandstein konnte mit der Bahn über große Entfernungen verfrachtet werden, und die Menschen aus der Rheinprovinz gelangten mit der Bahn in die Naturlandschaft der Kyllburger Waldeifel. Der Bahnhof wurde zum Tor in die Kurstadt. In Kyllburg halten täglich mehrere Dutzend Züge und fahren in Richtung Trier und Köln. (rh)

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