Lachen und Weinen

BITBURG. (len) Jubel bei FDP und Linkspartei, Zufriedenheit bei den Grünen, verhaltene Stimmung bei CDU und SPD – gestern Abend hat der TV bei den Parteien im Kreis Bitburg-Prüm Stimmen zum Wahlausgang gesammelt.

"Oh, schön. Damit habe ich gar nicht gerechnet." Das ist die erste Reaktion der FDP-Kreisvorsitzenden Marie-Luise Niewodniczanska, nachdem sie das Ergebnis der FDP im Kreis Bitburg-Prüm erfahren hat. "Das ist das beste Wahlergebnis, das wir im Kreis je hatten." Sie führt die 12,8 Prozent auf die klare Koalitionsaussage vor der Wahl zurück. Trotzdem ist sie von der fehlenden Mehrheit für Schwarz-Gelb enttäuscht. "Ich habe sehr auf den Wechsel gehofft." Das Ergebnis der Direktkandidatin von 5,7 Prozent sei gut. "Sigrid Thiel hat sich sehr gut geschlagen. Sie muss bekannt werden. Sie soll endlich in den Kreistag kommen." Während die FDP Stimmen gewonnen hat, hat die CDU weniger bekommen. "Das Wahlergebnis ist mehr als eine Überraschung", sagt Kreischef Michael Billen. "Die Zweitstimmen-Kampagne der FDP hat im Wahlkreis voll gezogen. Das Ergebnis bedeutet eine schwierige Regierungsbildung." Trotzdem fühlt Billen sich bestätigt. "Das Ergebnis hat gezeigt, dass die Wähler eine schwarz-gelbe Regierung wollten." Verhaltene Zufriedenheit herrscht am Wahlabend bei der SPD. "Ich bin relativ zufrieden", sagt Kreisvorsitzende Monika Fink. "Die Partei hat sich gigantisch ins Zeug gelegt." Im Vergleich zur Kommunalwahl sei das Ergebnis gut. Fink lobt den Wahlkampf von Elke Leonhard, die 36,4 Prozent der Stimmen im Wahlkreis bekam. "Dass die Direktkandidatin es nicht geschafft hat, ist bedauerlich. Sie hätte es wirklich verdient. Sie hat einen sehr engagierten und aktiven Wahlkampf geführt." 5,8 Prozent der Zweitstimmen erreichten Bündnis 90/Die Grünen im Kreis. "Wir können zufrieden sein mit unserem Ergebnis. Wir haben unseren Stimmenanteil stabilisiert", sagt Ulrike Höfken, die über die Landesliste in den Bundestag einzieht. Als Direktkandidatin im Wahlkreis Bitburg-Prüm bekam sie 3,8 Prozent der Stimmen. "Die Erststimmen interessieren mich nicht", sagt sie. "Wir wollen die Zweitstimmen - und die haben wir gekriegt." Gefeiert wurde am Wahlabend bei der Linkspartei. "4,6 Prozent - das ist ein wahnsinnig tolles Ergebnis", sagt Kreisvorsitzende Andrea Emonts. Zurückzuführen sei das auf den "wahnsinnig tollen Einsatz der Parteimitglieder". "Wenn die Linke in einem kirchlich geprägten Raum 4,6 Prozent der Zweitstimmen holt - alle Achtung. Das zeigt, dass die Menschen eine arbeitnehmerfreundliche Politik wollen."

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