Letzte Chance nutzen

Bitburg. (renn) Mit der Chancenbörse wollen das Arbeitsamt, Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle haben, durch intensive Betreuung zu einer solchen verhelfen.

Wenn Jugendliche noch immer verzweifelt auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, dann heißt das nicht, dass sie sich nicht ausreichend um Arbeit gekümmert haben, sondern, dass sie vielleicht durch Schicksalsschläge aus der Bahn geworfen wurden. Dadurch entstandene schlechte Noten oder Lücken im Lebenslauf schrecken Personalchefs oft ab.Dabei sind die Zahl der freien Ausbildungsstellen und die der suchenden Jugendlichen in der Region ungefähr gleich. Beide Seiten müssen eigentlich nur noch zusammengeführt werden. Das versuchte die Chancenbörse. Ziel war es, den Jugendlichen eine letzte Chance zu bieten, noch in diesem Jahr eine Ausbildungsstelle zu finden.Oberstes Gebot: Vermittlung

Vor Beginn der Aktion wurden nochmals bei allen Betrieben nachgefragt, ob sie noch freie Lehrstellen anbieten können. Die Adressen sollen dann an die Jugendlichen weitergeleitet werden. Doch damit ist es nicht getan. Die Veranstalter werden sowohl bei Jugendlichen als auch bei den Betrieben nachhaken, ob die Bewerbung erfolgreich war und falls nicht, warum. Denn das oberste Gebot dieser Veranstaltung ist es, alle Jugendliche in ein Arbeitsverhältnis zu vermitteln.Im Arbeitsamt Bitburg meldeten sich nur zwei Jugendliche. Doch nahmen kreisweit sieben Suchende das Angebot wahr. Vier davon werden weiter betreut bis sie fest vermittelt werden können. Die IHK-Bildungsreferentin Alexandra Lossjew bemerkt, dass die Jugendlichen "durchaus arbeitswillig sind, aber oft nicht genau wissen, wie sie eine Bewerbung am besten verfassen". Ein Problem sei, dass man nicht auf einem Berufswunsch beharren sollte.Lehrstellenpaten im Einsatz

Alexandra Lossjew erzählt: "Wir hatten einen Fall, bei dem ein Mädchen unbedingt eine Ausbildung in einem Büro beginnen wollte. Während unseren Gesprächen bemerkten wir, dass eine Tischlerlehre viel besser zu ihr passen würde."Die Betreuer versuchen, auch auf die Probleme der Jugendlichen einzugehen und ihnen durch sehr intensive Beratung zu helfen, so schnell wie möglich eine passende Ausbildung zu finden. Wenn ein Ausbildungsplatz im gewünschten Bereich nicht mehr zur Verfügung stehen sollte, könne vielleicht ein Praktikum helfen, erste Kontakte zu knüpfen. Denn besonders Jugendliche mit schlechteren Vorbedingungen haben es oft schwer, von einer Vielzahl von Bewerbungen in die engere Auswahl genommen zu werden.Neu ist auch, dass Lehrstellenpaten eingesetzt werden. Dies sind unter anderem Unternehmer oder Politiker, die den Jugendlichen, die zwar kompetent und arbeitswillig sind, aber durch schlechte Noten wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, helfend unter die Arme greifen.Sie möchten ihnen Orientierungshilfen bieten, bei Bewerbungsschreiben helfen und womöglich als Türöffner zu den Unternehmen dienen. Vielleicht wird durch ihre Hilfe mehr Jugendlichen aus der Region der Start ins Berufsleben ermöglicht.

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