Mangelware Parkplatz

ECHTERNACH. Echternach ist einer der bedeutendsten touristischen Magnete der Region. Kein Wunder, dass die Parkplätze knapp werden. Die Gemeinde will mit einem Konzept Abhilfe schaffen.

Regelmäßig überfallen vor allem im Sommer an den Wochenenden tausende Touristen das Sauer-Städtchen. Parkplätze werden dann zum heiß begehrten Objekt. Um die Parkplatzsituation zu verbessern, hat die Gemeinde Echternach ein Parkraumkonzept erstellen lassen.Sonntagnachmittag in Echternach: Viele Menschen lockt ein gemütlicher Spaziergang durch die Innenstadt an. Wäre da nicht die nervenaufreibende Suche nach einem Parkplatz, am besten so nahe wie möglich am Marktplatz. Da werden auch schon mal unkonventionelle Mittel angewandt, wie das unerlaubte Parken am Straßenrand oder in Nebengassen. Um unter anderem über dieses wilde Parken Herr zu werden, hat die Gemeinde ein Parkraumkonzept in Auftrag gegeben.Noch Potential an der Sauer

Das Ingenieurbüro für Verkehrsplanung R + T aus Düsseldorf hat umfangreiche Untersuchungen zum Parkplatzangebot und zur Nachfrage in der Echternacher Innenstadt (Altstadt, Ring und Sauer) angestellt. Dort stehen Besuchern etwa 1500, sonntags sogar 1700 Stellplätze zur Verfügung.Werktags steht - verglichen mit der Nachfrage - ausreichend Parkplatzangebot bereit. Die Plätze sind dann lediglich zu 75 Prozent ausgelastet. In der Altstadt kann es aber auch in der Woche zu Engpässen kommen.Während sonntags die Stellplätze vor allem im öffentlichen Straßenraum in den Spitzenstunden ausgelastet oder sogar überlastet sind, bestehen auf einigen Flächen ungenutzte Reserven. Dies gilt vor allem für die Parkplätze entlang der Sauer, die selbst in sonntäglichen Spitzenstunden nur zu knapp 80 Prozent ausgelastet sind.Insgesamt werden nur 200 der gesamten Stellplätze bewirtschaftet, das heißt mit Parkgebühren belegt. Dies betrifft Flächen in der Altstadt, allerdings nur werktags.In zweitem Schritt mehr Kapazitäten

Durch das neue Parkraumkonzept möchte die Gemeinde Echternach eine effektivere Ausnutzung des vorhandenen Parkpotentials erreichen. Erst in einem zweiten Schritt wird darüber nachgedacht, die Kapazitäten auszuweiten.Zur Verbesserung der Parksituation schlagen die Planer verschiedene Instrumente vor. Dazu gehören die Ausweisung von reinen Anwohnerparkgebieten und die verstärkte Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraums (je näher im Zentrum, desto teurer), um die Langzeitparker an den Rand der Innenstadt zu verdrängen. Außerdem sollen Pendler auf Parkplätze außerhalb der historischen Innenstadt verwiesen werden und verstärkt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.Um den Parksuchverkehr zu reduzieren, wird auch über ein dynamisches Parkleitsystem nachgedacht. Der Durchgangsverkehr soll von der Altstadt auf die Ringstraßen verlagert werden. Langfristiges Ziel ist eine verkehrsberuhigte Innenstadt, um der historischen Bedeutung von Echternach und den Ansprüchen der Fußgänger Rechnung zu tragen. Zurzeit werden im Gemeinderat noch konkrete Maßnahmen diskutiert.

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