Millionen für eine moderne Klinik

"Ein Krankenhaus ist nie fertig", sagt Patrick Frey, Kaufmännischer Direktor der Bitburger Marienhausklinik. Die Zahlen geben ihm recht: Seit dem Jahr 2000 wurden in die Klinik rund 20 Millionen Euro investiert - und ein Ende ist nicht in Sicht: Seit kurzem wird im Innenhof zwischen Alt- und Neubau kräftig gearbeitet. Hier soll bis Ende 2010 die neue Radiologie entstehen.

 Der Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II macht's möglich: Ende 2010 soll die neue Radiologie im Innenhof der Marienhausklinik fertiggestellt sein. TV-Foto: Nina Ebner

Der Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II macht's möglich: Ende 2010 soll die neue Radiologie im Innenhof der Marienhausklinik fertiggestellt sein. TV-Foto: Nina Ebner

Bitburg. Ein Blick in den Innenhof offenbart eine Kraterlandschaft. Es wird mal wieder gebaut in der Marienhausklinik: Bis Ende 2010 soll hier eine Radiologie-Station entstehen - auch dank eines ordentlichen Zuschusses aus dem Konjunkturpaket II. 2,3 der insgesamt drei Millionen Euro teuren Maßnahme stellt das Land zur Verfügung, am Montag übergibt Gesundheitsministerin Malu Dreyer den Zuwendungsbescheid.

Als "hochprozessorientiert" bezeichnet Patrick Frey das, was da bis Ende des kommenden Jahres zwischen dem alten und neuen Krankenhaus-Trakt entsteht. Denn die Wege werden kürzer, im Notfall geht keine Zeit verloren: In unmittelbarer Nähe zur zentralen Patientenaufnahme, zum Schockraum und zu den Operationssälen liegt Ende des kommenden Jahres die Radiologie, in der neben den bislang im ersten Obergeschoss untergebrachten Röntgengeräten und dem Computertomograph künftig auch ein Magnetresonanz-, besser bekannt als Kernspintomograph stehen wird. Frey spricht von einer "Super-Lösung", die die Attraktivität der Klinik weiter verbessern werde.

Dass das Bitburger Krankenhaus offenbar einen guten Ruf hat, zeigen allein die Patientenzahlen der vergangenen fünf Jahre: Seit 2004 sind die Zahlen Jahr für Jahr gestiegen - während 2004 noch insgesamt 8799 Patienten stationär behandelt wurden, sind es in diesem Jahr vermutlich 11 700.

Ein Grund für diese positive Entwicklung liegt sicherlich an den zahlreichen Umbau-, Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen, die seit dem Jahr 2000 in der Marienhausklinik umgesetzt worden sind. Zu nennen sind vor allen Dingen der Umbau und die Sanierung der Entbindungs- sowie der Intensivstation, die im Jahr 2000 beziehungsweise 2001 begonnen wurden, die Erweiterung der Klinik um ein Ärztehaus, in der zurzeit sechs Facharztpraxen sowie eine logopädische Praxis untergebracht sind, und zahlreiche Maßnahmen zur Modernisierung der Patientenzimmer.

Insgesamt wurden seit 200 rund 20 Millionen Euro investiert - 10,2 Millionen davon gefördert vom Land, der Rest finanziert aus Eigenmitteln.

Doch damit ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Schon im nächsten Jahr soll die Planung zum Abriss und Neubau des Apothekengebäudes hinter dem Ärztehaus angegangen werden. In dem Neubau sollen neben der Krankenhaus-Apotheke Praxisräume und ein ambulantes Operations-Zentrum entstehen.

Unter dem Stichwort "Prozessoptimierung" soll zum einen ein neuer Anfahrtsbereich für die Notfallwagen direkt neben der zentralen Patientenaufnahme entstehen und zum anderen der Neubau des OP-Bereichs erfolgen. Allein für diese Maßnahme sind Kosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro veranschlagt, die zum Teil durch Landes-, aber auch durch Eigenmittel von der Marienhausklinik GmbH aufgebracht werden müssen.

Und auch danach wird an einer anderen Stelle weitergebaut, ist sich Frey sicher: "Ein Krankenhaus ist nie fertig." Michael Knapp, Technischer Leiter der Marienhausklinik, ergänzt: "Wir wollen ein Umfeld gestalten, in dem sich die Patienten wohlfühlen."

Meinung

Standortvorteil für die Stadt

Das Bitburger Krankenhaus ist gerüstet für die Zukunft - und das nicht allein deswegen, weil sich baulich und medizinisch seit Jahren so viel getan hat beziehungsweise noch so viel tun wird. Nein, die von Jahr zu Jahr steigenden Patientenzahlen und die Anfang des Jahres erfolgte Auszeichnung als einer der bundesweit besten Arbeitgeber im Gesundheitswesen zeigt, dass die Klinik eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Und das wiederum ist auch für die Stadt Bitburg ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Sie kann sich über ein gut aufgestelltes Krankenhaus samt Ärztehaus freuen, das Arbeitnehmer wie Patienten und Besucher gleichermaßen anzieht - und diese damit auch direkt in die Nähe der Innenstadt führt. n.ebner@volksfreund.deKLINIK Die Marienhausklinik Bitburg beschäftigt 610 Mitarbeiter und verfügt über 261 Betten im stationären Bereich sowie 20 in der psychiatrischen Tagesklinik. Die Klinik gilt als "Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung" mit Schwerpunkten in der Neuro- sowie Unfallchirurgie und in der Politrauma-Versorgung. Das Hospital wurde 1895 mit dem alten Trakt in Betrieb genommen, der neue kam in den 70er Jahren hinzu. Träger ist die Marienhaus GmbH, deren Gesellschafterin die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Waldbreitbach ist. Die Marienhaus GmbH hat insgesamt 27 Krankenhäuser in ihrer Trägerschaft. (neb)FACHBEREICHE Radiologie: Teilgebiet der Medizin, bei dem Röntgen- und andere ionisierende Strahlen wie Gammastrahlung und Elektronen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken benutzt werden. Computertomograph: Ein in der Radiologie eingesetztes Gerät zur Erstellung von dreidimensionalen Röntgenbildern. Die Schnittbildtechnik erlaubt eine präzise, dreidimensionale Darstellung eines Organs. Magnetresonanz-/Kernspintomograph: Gerät zur Darstellung von Schnittbildern des menschlichen Körpers, das nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet. (neb)

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