Mit Video gegen den Quad-Klau

RITTERSDORF. Mehrmals war die Firma Servatius & Ehlenz in Rittersdorf das Ziel von Einbrechern. Mehrere Quads wurden dabei gestohlen. Daraufhin hat die Firma nun in eine aufwändige Alarmanlage investiert.

Innerhalb von anderthalb Jahren war es der dritte Einbruch größeren Ausmaßes bei dem Landmaschinenhändler Servatius & Ehlenz in Rittersdorf. Dabei gingen die Täter immer nach der gleichen Masche vor: Zuerst durchschnitten sie den Zaun, um auf das Firmengelände zu gelangen. Danach schlugen sie die dicken Stahlseile durch, mit denen die vierrädrigen Geländefahrzeuge - so genannte Quads - gesichert waren. Nachdem Entfernen der Bodenanker wurden die Quads durch den aufgeschnittenen Zaun hinausgeschafft und anschließend auf einer nahe gelegenen Pferdekoppel verladen."Klauen auf Bestellung"

"Die Stelle muss jemand genau kennen", sagt Wolfgang Ehlenz, einer der beiden Geschäftsführer. Er vermutet, dass es sich immer um die selben Täter handelte. Die Koppel sei abgelegen und dürfte nicht jedem bekannt sein, sagt Ehlenz. An Zufall glaubt er nicht. Da teilweise gebrauchte Quads den Neumodellen vorgezogen wurden, vermutet Ehlenz ein "Klauen auf Bestellung". Insgesamt ist der Firma ein Schaden von mehr als 80 000 Euro entstanden. Hinzu kommen die 15 000 Euro für eine aufwändige Alarmanlage mit Video-Überwachung und Anruf-Weiterschaltung, die als Konsequenz bei den Spezialisten für Landmaschinen installiert wurde. Zuvor angebrachte Bewegungsmelder reichten aufgrund des abgelegenen Standorts des Firmengeländes zur Abschreckung nicht aus. Das Gebiet liegt außerhalb von Rittersdorf unweit der L 5. Der bisher letzte Einbruch beschäftigt Wolfgang Ehlenz aufgrund der besonderen Umstände. Seiner Meinung nach wurde von Seiten der Polizei nicht genügend getan. Trotz mehrmaliger Hinweise eines Milchwagenfahrers konnte niemand geschnappt werden. Um möglichen Interessenskonflikten aus dem Weg zu gehen, hat die Polizei-Inspektion Bitburg den Fall an die Kriminalpolizei Wittlich abgegeben. Deren Leiter Norbert Müller erklärt: "Wenn unterschwellig Vorwürfe erhoben werden, wird die Angelegenheit immer an eine höhere Stelle weitergegeben." Nach seiner Schilderung gab es in der angesprochenen Nacht keine Versäumnisse seitens der Bitburger Polizei. Die Verständigung mit dem Milchwagenfahrer sei folgendermaßen abgelaufen: Bei der ersten Kontaktaufnahme habe der Zeuge ein verdächtiges Fahrzeug mit Hänger gemeldet, das Richtung Bitburg-Zentrum fahre. Daher konzentrierten sich die Fahndungsmaßnahmen auf das Bitburger Stadtgebiet. Verfolgung mit dem Milchwagen

Wenig später gab der Mann durch, das Fahrzeug sei ihm erneut auf der B 51 aufgefallen. Dies sei für die Polizei so nicht absehbar gewesen, sagt Müller. Infolgedessen sei die Fahndung auf der Bundesstraße fortgesetzt worden. Ohne Ergebnis. Der Milchwagenfahrer, der dem Tatfahrzeug weiterhin folgte, sei dann selbst von der Polizei angerufen worden. Das verdächtige Fahrzeug sei nun auf der Autobahn 64 Richtung Hermeskeil unterwegs, habe der Zeuge mitgeteilt. Die Autobahnpolizei Schweich wurde dazu gerufen. Trotzdem blieb die Fahndung erfolglos. Der Milchwagenfahrer selbst brach die Verfolgung ab. "Es ist also allerhand passiert, leider ohne Erfolg", berichtet Müller. Die Polizei sei immer stolz darauf, schnelle Fahndungserfolge vorzuweisen und bringe das dann auch schnell an die Öffentlichkeit. "Leider ist das aber nicht die Regel. Wie in diesem konkreten Fall, kommt manchmal das Pech dazu", bedauert Kriminaloberrat Müller. Die Kennzeichen des Fahrzeugs liegen allerdings vor, die Ermittlungen nach Tätern und Diebesgut laufen weiter.

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