Neuer Beirat hebt alten Plan auf

BITBURG-STAHL. (har) Ein Bebauungsplan aus dem Jahr 1960 beschäftigt den neuen Ortsbeirat Stahl. Das Planwerk soll aufgehoben werden.

Mit einem bis zum heutigen Tag gültigen Relikt alter Zeiten muss sich der Ortsbeirat Stahl in seiner konstituierenden Sitzung am 7. September beschäftigen. Der Bebauungsplan ",a' von der Ortslage Stahl bis zur Banngrenze" muss aufgehoben werden. Erdacht und erschlossen wurde dieser Bebauungsplan zu einer Zeit, als die Berliner Mauer noch nicht stand und von einer Gebietsreform niemand sprach. Am 3. Juli 1960 - Ludmila Shevtsova aus Russland lief die 800-Meter-Strecke mit 2:04,3 Minuten in Weltrekordzeit - wurde ebendieser Bebauungsplan "a" der damals noch selbstständigen Gemeinde Stahl rechtskräftig. 34 Jahre später - der Weltrekord über die 800 Meter der Frauen wird inzwischen von der Slowenin Jolanda Ceplak mit 1:55,82 Minuten gehalten - soll der alte Bebauungsplan aufgehoben werden. Dies muss geschehen, damit im Bereich der ehemaligen Burgmühle ein Haus gebaut werden kann. Der alte Plan sieht nämlich in diesem Bereich eine unbebaubare Parkplatzfläche vor. Nach Ansicht der Stadtverwaltung macht diese Festsetzung keinen Sinn mehr, weil sie an dieser Stelle eine sinnvolle städtebauliche Weiterentwicklung auch im Hinblick auf die Baulückenschließung in diesem Bereich ist. Ortsbeirat Stahl und später der Bauausschuss des Stadtrats müssen den alten Plan aufheben, da das Aufheben eines Bebauungsplans nach denselben Kriterien abzuwickeln ist wie das Aufstellen eines Bebauungsplans. Für Stahl bedeutete dies, dass es bereits eine Bürgerbeteiligung gegeben hat und die Träger öffentlicher Belange beteiligt wurden. Nach Auskunft von Stadt-Sprecher Werner Krämer ist es nichts allzu Ungewöhnliches, dass auch noch 40 Jahre alte Bebauungspläne immer noch in Kraft sind. Erst bei konkreten Veränderungsabsichten werden die alten Regelwerke revidiert.

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