Neuerburg sagt Ja

NEUERBURG. Die Hochzeit ist perfekt. Ab 1. Januar 2004 übernimmt die RSW (Raiffeisen Service Waren GmbH & Co KG) in Ormont das Warengeschäft der Raiffeisenbank Neuerburg-Land. Nahezu 80 Prozent der Mitglieder stimmten in der Generalversammlung für die Fusion.

Anfang des Jahres war die Neuerburger Waren-Braut auf Partnersuche gegangen. Umsatz- und Ertragsrückgänge im Warengeschäft hatten sie zu diesem Schritt veranlasst. "Es bedarf einer Mindestgröße, um am Markt erfolgreich zu sein", erläuterte Bank-Vorstand Werner Thielen die Strategie. Ein starker Partner musste es also sein. Thielen: "Gespräche mit der Raiffeisenbank Irrel waren ohne Ergebnis geblieben." Mit der RSW (30 Millionen Euro Jahresumsatz) konnten die Neuerburger sich einigen.Die RSW erwirbt das Warengeschäft inklusive aller Mobilien. Die Immobilie des Warenlagers Mettendorf wird auf zehn Jahre an die RSW verpachtet. "Wir haben im vergangenen Jahr 900 000 Euro in das neue Warenlager investiert, um in Mettendorf eine Standortsicherung zu betreiben", sagte der Bankchef. Mit der Fusion scheint dies gelungen. Die zehn Mitarbeiter des Warengeschäftes werden übernommen. Die Raiffeisenbank Neuerburg-Land behält ein Mitbestimmungsrecht bei Personalentscheidungen, bei Investitionen über 5000 Euro und bei Schließung und Eröffnung von Geschäftsbereichen. Das Warenlager Körperich bleibt für das Getreide- und Düngergeschäft geöffnet. "Wir sind sicher, dass wir den richtigen Partner gefunden haben und die lange Verlobungszeit zu Ende ist", resümierte Bankleiter Thielen das Ergebnis.Einigen Mitgliedern war das nicht genug. Bei der Abstimmung standen 182 Ja-Stimmen 46 Nein-Stimmen entgegen. Die Bedenken galten hauptsächlich den Öffnungszeiten des Lagers Körperich sowie dem Service.Für das Bankgeschäft war 2002 ein erfolgreiches Jahr. "Wir sind solide gewachsen", stellte Thielen fest. Die Bilanzsumme erhöhte sich um fast 900 000 Euro auf 68,5 Millionen Euro. Der Reingewinn verbesserte sich um 38 000 Euro auf 149 259 Euro. Nach Abzug der Rücklagen werden die 1908 Mitglieder eine 5,6-prozentige Dividende erhalten. Insgesamt verwaltet die Bank 72 Millionen Euro Kundenvermögen, davon 54 Millionen Euro Einlagen.Etwaige Hochzeitspläne der Bank waren in der Generalversammlung noch nicht zu hören. Allerdings macht die Braut schon mal eine Schlankheitskur. Bei den turnusgemäßen Vorstands- und Aufsichtsratswahlen wurde der Posten des ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedes Peter Koos und der des Aufsichtsratsmitgliedes Karl Olk nicht wieder besetzt. Im kommenden Jahr reduziert sich die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder von bisher neun auf sechs.

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