"Nichts zu verbergen"

Die Abwasser-Rechnung wird sich für die Bürger der Verbandsgemeinde Kyllburg ab Januar 2008 ändern. Das hat der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Kyllburg. "Das ist eine Sauerei! Wir knöpfen den Leuten zehn Prozent ab, ohne dass sie dafür eine Gegenleistung bekommen." Der Unmut über die geplante Satzungsänderung für die Abwasser-Beseitigung stand VG-Ratsmitglied Peter Schwickerath (CDU) ins Gesicht geschrieben. Auf der Abwasser-Rechnung wurden den Bürgern in der Verbandsgemeinde Kyllburg bislang pauschal zehn Prozent der Wassermenge abgezogen. Das bezog sich auf Wasser, das beispielsweise zum Blumengießen im Garten benutzt wird und nicht später wieder aufbereitet werden muss. Peter Schwickerath: "Das ist ungerecht"

Nun kam der Vorschlag der Verwaltung, diese zehn Prozent zu streichen. Konkret würde das bedeuten: Für 100 Kubikmeter Wasser müssten die Bürger der VG Kyllburg statt 243 Euro Kanalgebühr künftig 270 Euro zahlen. Das wäre eine Gebührenerhöhung von rund elf Prozent. Ob das so kommen wird, darüber hat der Werksausschuss nächste Woche zu entscheiden. Sollte der bisherige Gebührensatz von 2,70 Euro pro Kubikmeter jedoch auf 2,43 Euro gesenkt werden, bliebe für den Verbraucher alles beim Alten. Auf das von Wolfgang Mohnen (FWG) angeführte Argument, die Abrechnung werde künftig für die Bürger durch die Änderung einfacher nachzuvollziehen und transparenter, kamen scharfe Widerworte von Thomas Etteldorf (CDU): "Hier wird den Menschen suggeriert, dass keine Gebühren erhöht würden, und gleichzeitig nehmen wir uns das Geld von ihnen."Sechs Ratsmitglieder stimmen dagegen

Den Vorwurf der versteckten Gebührenerhöhung wollte Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg (SPD), nicht hinnehmen: "Wir haben nichts zu verbergen." Für die Zukunft geht er jedoch auch davon aus, dass sich die Wassergebühren erhöhen werden. "Die Gebühren gehen also hoch. Es ist wichtig, dass wir das ehrlich und offen nach draußen tragen", forderte Rudolf Densborn (FWG) in der Diskussion. Bürgermeister Spindler sprach sich für den Wegfall des pauschalen zehnprozentigen Abzugs aus: "Das ist eine ungerechte Lösung, vor allem für Wassersparer. Der Vorteil liegt zurzeit noch bei denen, die mehr verbrauchen." Das Abstimmungsergebnis spiegelte die Diskussion wider: Der Antrag wurde angenommen. Sechs Ratsmitglieder stimmten jedoch dagegen.

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