Nik ist stolz auf seinen Pont

WALLENDORF. Nikolaus Arens, Urgestein aus Wallendorf, wird heute 70 und "es wird alles kommen, was Rang und Namen hat." Gefeiert wird heute Abend.

Schmunzelnd, sich seiner selbst sicher, lehnt der gelernte Schneidermeister sich auf einer Bank in seiner von Auszeichnungen und Urkunden übersäten Gaststätte zurück. Ein Demokrat, der sich mittlerweile aus politischen Ämtern zurückgezogen hat, reflektiert sein Leben: "Wenn ich noch mal davor stünde, würde ich alles ganz genauso tun." Politisch und privat war er sein Leben lang aktiv, konnten sich seine politischen Mitstreiter und seine Familie auf ihn verlassen. Er sagt von sich, dass er nie den einfachen Weg gegangen ist und viele Kämpfe auf sich genommen - und gewonnen hat."Man darf nichts versäumen"

Politisches Desinteresse und Trägheit sind ihm ein Graus: "Das Leben wird gelebt, jeden Tag, und man darf nichts versäumen. Und wenn ich dann oft die Bequemlichkeit, vor allem die politische, bei den Menschen beobachte, dann bin ich froh, dass das früher anders war." Besonders stolz ist Nik, wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wird, auf seinen "Pont", die Brücke, die Wallendorf mit Luxemburg verbindet. Aufwändig erneuert, mit breitem Gehweg und schönem Pflaster wurde sie noch zu Nikolaus Arens Zeiten als Bürgermeister renoviert. "Die Lampen waren damals sehr teuer und das Geld wie immer knapp, da haben sich die Luxemburger - nach einigen Händeln - bereit erklärt, den Strom bis auf die deutsche Seite zu bezahlen." Was Arens sich in den Kopf gesetzt hatte, gelang ihm meist. Seine Amtszeit als Bürgermeister währte von 1969 bis 1994. "Die Vereine und die Politik waren mein Leben. Dank meiner lieben Frau, die mir die Freiheiten dazu ließ, konnte ich diesen Neigungen nachgehen und als tiefverwurzelter Wallendorfer Jung das Bestmögliche für das Dorf herausschlagen." So setzte er sich für ein Neubaugebiet in den 70er Jahren ein; die Errichtung eines Kindergartens, eines Sportplatzes und eines Feuerwehrhauses wurden während seiner politischen Laufbahn in die Wege geleitet. Alfred Schneider aus Irrel, selbst lange Zeit im Bürgermeisteramt, kann sich an das Engagement von Arens noch sehr gut erinnern: "Er war immer ein bisschen eigen, eben ein urtypischer Eifler, der mit beiden Füßen auf der Erde stand. Ein netter, höflicher Mensch, der sich sehr für sein Dorf einsetzte." Robert Lacaf, politischer Weggefährte aus Wallendorf und ihm heute noch freundschaftlich verbunden, findet ebenfalls lobende Worte: "Er konnte sich durchsetzen, ging immer seinen Weg, von Fürsorge sowohl im Politischen als auch im Familiären getrieben. Er ist wahrscheinlich der engagierteste Politiker, den ich kenne." Als Nikolaus Arens spürte, dass das Dorf eine Veränderung, einen anderen Bürgermeister wollte, neue, jüngere Vertreter gefragt waren, schmerzte die Niederlage sehr. "In dieser Nacht, ich kann mich noch sehr genau erinnern", sinniert seine Frau, "dachte ich, er würde sterben, so sehr hat er sich besoffen." Nikolaus Arens flinken, lachenden Augen sieht man an, dass auch er sich noch lebhaft erinnert. "Und an meinem 70. Geburtstag möchte ich allen Danke sagen, die mich all die Jahre begleitet haben." Anstelle von Geschenken bittet Arens um eine Spende für die Lebenshilfe Bitburg unter Verwendungszweck "Geburtstag Nikolaus", KSK Bitburg-Prüm, Konto 23242, BLZ 58650030.

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