Plakat-Aufklärung

In Haralds Stau-Kolumne habe ich gelesen, dass es ausgerechnet in Kaschenbach keine Wahlplakate von Peter Rauen gibt. Weil ich das eigentlich kaum glauben konnte, bin ich sofort hingefahren, um die schwarze Abwesenheit persönlich in Augenschein zu nehmen.

Und tatsächlich: nur Gelbe und Grüne prangen von den Masten. "Der Billen soll sich was schämen", entfuhr es Walburga. Sie habe bis jetzt immer gedacht, der wuchtige CDU-Mann habe sein Dorf im Griff. "Ach, was heißt hier sein Dorf? Seinen Kreis, seinen Bezirk - mindestens!", gellte sie aus der Küche herüber. Es dauerte einige Zeit, bis ich Walburga beruhigt und ihr den Hintergrund erklärt hatte. Zum Beispiel, dass mein Namensvetter Pitter Rauen ja eigentlich nur ein Kandidat von Billens Gnaden sei, und dass der Fußball-MdB schon längst abgegrätscht und gegen Patrick Schnieder ausgewechselt wäre, wenn Schröder nicht den Firlefanz mit den vorgezogenen Wahlen angestellt hätte. "Der Billen ist eben ein schlauer Kerl, das ist alles generalstabsmäßig angewandte politische Taktik", klärte ich Walburga auf. Auch wenn man es ihm auf den ersten Blick vielleicht nicht ansehe, aber der Bitburg-Prümer Unions-Imperator sei garantiert noch für eine Überraschung gut, prognostizierte ich und erzählte von meinem letzten Stammtischtreffen. Dort nämlich haben meine Kumpels berichtet, Billen plane einen Langzeitwahlkampf mit Blick auf 2009, weshalb er schon bald die ersten (selbstverständlich hochformatigen) Plakate von 2,02-Meter-Mann Patrick Schnieder kleben lasse. Man wolle den Wähler eben nicht verwirren. Unter dem Slogan "Unser Land braucht wieder echte Größe" laufe bereits in ein paar Tagen eine Testplakatierung in der Verbandsgemeinde Arzfeld an. Jetzt frage ich mich nur noch, ob die Testphase auch auf Kaschenbach ausgedehnt wird. Na ja: der staugeplagte Harald wird's sicher überprüfen… Bis dann, euer

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