Privates Planen ist eine Möglichkeit

MESSERICH. Ein Baugebiet mit 24 Baustellen haben private Investoren in Messerich geplant und entwickelt. Für die Ortsgemeinde ist dieses Gebiet eine gute Möglichkeit, den Ort voranzubringen.

Messerich ist beliebt bei Bauherren. Baustellen waren aber lange Zeit ein rares Gut in der Nimstalgemeinde. Im Bereich "Frauberg" wies die Ortsgemeinde deshalb vor einigen Jahren ein neues Baugebiet aus. "Im Gemeinderat waren wir aber einhellig der Meinung, dass ein weiteres Baugebiet erschlossen werden sollten", sagt Ortsbürgermeister Walter Berger. Deshalb kam der Gedanke auf, gleich neben dem von der Gemeinde geplanten Baugebiet ein weiteres, privat geplantes entstehen zu lassen. Dies wird nun seit kurzer Zeit bebaut. Nicht die Ortsgemeinde oder eine Immobiliengesellschaft wie in Echternacherbrück oder in Bitburg-Stahl kümmerte sich um die Ausweisung des neben "Frauberg" liegenden Baugebiets "Messenhöh'". Es waren private Investoren, die das Verfahren vorantrieben. Ein bisher einmaliger Fall im Kreis. Michael Mohr aus Beilingen, Rita Strauck aus Speicher sowie drei weitere Geldgeber haben das Bebauungsplansverfahren für das 24 000 Quadratmeter große Gelände finanziert. Die Ortsgemeinde war in jeder Phase der Verfahrens eingebunden und musste am Ende dem fertigen Plänen nur noch zustimmen. "Auftretende Probleme haben wir einvernehmlich gelöst", sagt Berger. Dies bestätigt auch Matthias Mohr, der für die Investoren das Baugebiet plante. "Die Gemeinde war jederzeit Herrin des Verfahrens", sagt Mohr (siehe Hintergrund) . Auch den Wünschen der sonst an der Baugebietsplanung Beteiligten wurde Rechnung getragen. So war die Zusammenarbeit mit den für Wasser und Abwasser zuständigen Verbandsgemeinde-Werken Bitburg-Land und der Verbandsgemeinde-Verwaltung laut Mohr problemlos. "Kanal, Straßen und Lampen zahlt der Investor", sagt Architekt Mohr. Diese Kosten werden am Ende auf die neuen Siedler im Baugebiet umgelegt. Mohr ist sich jedoch sicher, dass das privat geplante Gebiet "20 bis 25 Prozent billiger ist als ein von der Kommune geplantes". Für die Ortsgemeinde war der Umweg über die privaten Investoren der gangbarste Weg, Platz für neue Häuser auszuweisen. Schließlich besteht Bedarf an Bauplätzen. Zudem ist das neue Baugebiet, in dem bereits vier Häuser im Bau sind, ein Mosaikstein in der Entwicklung von Messerich. "Wir wollen, dass die Gemeinde zusammenwächst", sagt der Ortsbürgermeister. Die Baugebiete "Frauberg" und "Messenhöh'" sollen den alten Ortskern und die Ansiedlung rund um den ehemaligen Messericher Bahnhof zu einer Einheit verbinden. Dieser Umstand ist für Ortsbürgermeister und Ortsgemeinderat ein besonders wichtiges Element. Man wolle in Messerich nicht, dass sich auf der Grünen Wiese ein eigenes Dorf entwickle wie in anderen Gemeinden, das mit der gewachsenen Substanz keine Verbindung habe, begründet Berger die Baugebiete innerhalb der Ortslage. In diesem Zusammenhang betont der frisch wiedergewählte Ortsbürgermeister, dass die Ausweisung von Bauland in Abstimmung mit den landwirtschaftlichen Betrieben vonstatten gegangen sei. Ein Umstand, der bei den Kommissionen des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" Eindruck machte. Noch sind längst nicht alle Grundstücke in den Baugebieten vermarktet. Für die Gemeinde steht aber heute schon fest, dass in naher Zukunft nicht schon wieder neue Baugebiete ausgewiesen werden. "Wir haben derzeit rund 500 Einwohnern und wollen vorerst nicht auf mehr als 600 anwachsen", sagt Berger, der erklärt, dass die Neu-Messericher bisher beinahe ausnahmslos gut ins Dorfleben integriert worden seien. Egal, ob diese in einem privat oder einem öffentlich geplanten Baugebiet ein neues Zuhause fanden.

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