Rebensäfte ohne Grenzen

Einhistorisches Ereignis an geschichtsträchtiger Stätte: In demkleinen luxemburgischen Moselort Schengen, der vor zehn Jahrendurch die gleichnamigen Verträge Weltruhm erlangt hat, wurde denrund 30 Journalisten aus drei Nationen quasi das SchengenerAbkommen in Sachen Wein vorgestellt. Bereits beim ersten Festival im Jahre 1999 war der Nachbarstaat mit Einzelveranstaltungen vertreten. Das war in den Folgejahren nicht anders - doch der organisatorische Schulterschluss des Mosel-Saar-Ruwer Wein e. V. und der Mosellandtouristik mit der luxemburgischen Weinwerbung stand bislang aus. Das ist jetzt anders. Das Nachbarland ist mit im Boot. Die beiden Organisationen haben es geschafft, die Grenzen zweier Weinbauregionen zu überwinden, die die Moselzugleich teilt und eint. Über zwei unterschiedliche Weintypen wollen sich die beiden Anbaugebiete gegenseitig ergänzen: über die auf Schiefersteilhängen gewachsenen Gewächse und die auf Muschelkalk erzeugten Rebensäfte.

Den ob der gemeinsamen Vorgehensweise erstaunten Journalisten, die außerhalb des Raumes Trier/Luxemburg tätig sind, machte Weinbaupräsident Victor Gloden deutlich, dass man an der Mosel keine Konkurrenz untereinander pflegt - die sehe man außerhalb der EU-Grenzen.

Die grenzübergreifende Veranstaltungsreihe mit ihrer zunehmenden Bedeutung im Kernland Europas ist nicht nur dazu angetan, die Weinbauregionen lebendig zu erhalten und ihren Betrieben zu ermöglichen, sich besser am Markt zu positionieren, sondern auch Bewusstseinsbildung für die heimischen Weine zu betreiben. Dass das Konzept schlüssig ist, zeigt unter anderem folgendes Beispiel aus Italien. Experten aus dem Trentino studierten das Festival eingehend und setzten es anschließend zu Hause um.

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