Ringen um freie Sicht auf die Basilika

PRÜM. Der Verkehrsverein der Stadt Prüm möchte den Explosionskrater auf dem Kalvarienberg für Einheimische und Touristen wieder interessant machen. Mit Blick auf den Deutschen Wandertag 2006 hofft der Verein auf Unterstützung des Naturparks Nordeifel.

Der Prümer Explosionskrater wächst mehr und mehr zu. Nicht nur, dass seine gewaltigen Ausmaße nicht mehr erkennbar sind; auch der Blick auf die Salvator-Basilika ist längst nicht mehr frei. Das möchte der Verkehrsverein der Stadt Prüm ändern. Auch angesichts des Deutschen Wandertags, der im Sommer 2006 mehr als 30 000 Gäste in die Abteistadt locken soll. Die Vorsitzende Birgit Nolte-Schuster möchte Fakten schaffen. Bereits im Mai wandte sie sich an die Stadt Prüm mit der Bitte um Unterstützung. Bis auf die Tagesordnung des Stadtrats brachte sie es mit ihrem Begehren zwar nicht, immerhin gab es aber jüngst einen Brief von Bürgermeisterin Mathilde Weinandy: "Ich begrüße Ihre Initiative sehr und werde den Antrag auf Wiedervorlage legen, damit wir später nochmals prüfen, ob sich Ihr Vorschlag realisieren lässt", teile die Stadtchefin mit. Die Fraktionschefs seien sich derweil einig gewesen, es bei den ohnehin jährlich vorzunehmenden kleineren Pflegemaßnahmen zu belassen, "insbesondere aus Kostengründen", schrieb Mathilde Weinandy. Diese Antwort befriedigte Birgit Nolte-Schuster nicht. Kürzlich traf sie sich mit dem Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel, Ernst Görgen, vor Ort. Der sprach zwar von einem ebenso "aufwändigen" wie "kostenintensiven" Projekt, trotzdem stellte er in Aussicht, vielleicht schon nächstes Jahr eine Schneise schlagen zu lassen. Voraussetzung: Er schafft es, einen entsprechenden Betrag im Etat des so genannten Ausbauprogramms 2005 mit Hilfe der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) frei zu schaufeln. Gleichzeitig möchte Birgit Nolte-Schuster versuchen, einige Euro bei der Verkehrsvereinigung Prümer Land locker zu machen. "Da der Krater als Ausflugsziel auf innerstädtischen Hinweistafeln aufgeführt ist und dem Kalvarienberg als einem der ,Hausberge‘ Prüms auch geschichtlich eine besondere Bedeutung zukommt, erscheint es sinnvoll, den Krater einer landschaftspflegerischen Maßnahme zuzuführen", argumentiert die Vorsitzende. Dieser Meinung ist auch Ernst Görgen. Immerhin gehöre der Explosionskrater auch zur so genannten "Route eins" im Wanderprogramm des Naturparks Nordeifel. Auf einer Linie befinden sich Birgit Nolte-Schuster und Ernst Görgen in der Frage eines neuen Friedhofs auf dem Kalvarienberg. Deshalb sollten die Freistellungsarbeiten am und im Krater mit den Friedhofsplänen vereinbar sein. Wie Birgit Nolte-Schuster mitteilte, belaufen sich die Kosten für das einmalige Freistellen des Kraters auf rund 4000 Euro. Für eine Bepflanzung mit Kirschbäumen, die den Krater, besonders im Frühjahr reizvoll einsäumen könnten, seien weitere rund 750 Euro zu veranschlagen. Damit diese Arbeiten einen Sinn machen, schlägt Nolte-Schuster zudem vor, einen jährlichen Rückschnitt vornehmen zu lassen, der nach Expertenangaben rund 1000 Euro kosten würde. Um diesen Betrag zu finanzieren, möchte der Verkehrsverein Krater-Patenschaften ins Leben rufen. Dies ist laut Birgit Nolte-Schuster eine Möglichkeit, die benötigten Mittel aufzubringen. Durch Spenden könnten Privatpersonen oder Institutionen eine solche Patenschaft übernehmen. Die Koordination der Aktion könnte weiter beim Verkehrverein liegen.

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