Rock’n’ Rohles

Hüttingen/KYLL · Die Original-Band aus dem Queen Musical "We rock Queen" in Köln spielt am 23. September in der Gemeindehalle Neue Mitte in Irrel. Mittendrin: der Eifeler Musiker Frank Rohles. Er erzählt, wie es dazu kam.

 In Aktion: Frank Rohles (links) mit Sänger Sascha Kleinophorst. Fotos: Gregor Eisenhuth

In Aktion: Frank Rohles (links) mit Sänger Sascha Kleinophorst. Fotos: Gregor Eisenhuth

Foto: Gregor Eisenhuth (e_kultur

Hüttingen/KYLL Er steht auf der Bühne, vor ihm: eine Menschenmenge. Frank Rohles singt "Purple Rain" ins Mikrofon, tippt mit dem Fuß den Takt und lächelt. Seine Finger gleiten in einem rasenden Tempo über die Saiten der Gitarre. Sie wissen genau, wohin sie greifen müssen, um die richtigen Akkorde zu treffen. Der Jubel wird lauter, sein Grinsen noch breiter. Rohles wirft den Kopf zurück und legt seine ganze Kraft in das Gitarrensolo. Mit einer Hand zeigt er selbstsicher in die Menge, direkt auf einen Fan. Er kann mit einer Hand weiterspielen So kann man Rohles kennenlernen, wenn man seine Auftritte auf YouTube verfolgt.Frank Rohles wird am 21. Januar 1969 in Burgos, Spanien, geboren. Da sein Vater dort beruflich zu tun hat, lebt er bis zu seinem 13. Lebensjahr dort. Bereits im frühen Kindesalter entdeckt er seine Leidenschaft für die Musik und beginnt 1976, im Alter von acht Jahren, das Gitarrenspiel zu erlernen. "Als ich zwölf Jahre alt war, kam ich gar nicht mehr von der Musik los", sagt er. 1986 gründet er seine erste eigene Band Airways. In den nächsten Jahren ist er Mitbegründer zahlreicher Gruppen, steigt in weitere mit ein. 2006 kommt es zum bedeutendsten Moment in seiner musikalischen Laufbahn. Rohles erfährt von einem Casting in Köln. Dort soll das Musical "We rock Queen" produziert werden. Musiker aus ganz Europa sind angereist, um vor Brian May und Roger Taylor, Mitgliedern der Band Queen, zu spielen und einen Platz im Musical zu ergattern. Rohles verfolgt dieses Ziel nicht. Seit Jahren ist er ein großer Fan, möchte die Bandmitglieder lediglich kennenlernen. Es soll ein Test für ihn selbst sein. Er möchte wissen, ob er es mit den anderen Musikern aufnehmen kann.Rohles fährt nach Köln, seine Gitarre im Gepäck. Beim Vorspielen angekommen, trifft er vorerst nicht auf die Bandmitglieder. Mit mehreren Musikern wird er in ein Tonstudio geführt. An einer Wand befindet sich eine verspiegelte Scheibe. Rohles sieht sie nicht, aber er weiß, hinter diesem Fenster sitzen seine Idole und beobachten ihn. Als es losgeht, schießt das Adrenalin in seinen Körper. Er spielt die Songs "One Vision" und "Who wants to live forever". Brian May und Roger Taylor betreten das Studio. Rohles merkt sofort, May geht auf ihn zu, spricht ihn an, fragt ihn förmlich aus. Wer ist er? Wo kommt er her? Was macht er so? Rohles ist überrascht, aber auch glücklich und stolz. Ein Angebot erhält er jedoch nicht. Dann eines Abends - der Anruf. Seine Frau ist am Telefon. Brian May habe zuhause angerufen, er wolle ihn unbedingt haben. Rohles kann sein Glück kaum fassen. Und: Er nimmt das Angebot an. Daraus entsteht eine enge Zusammenarbeit mit Brian May. 800- mal steht Rohles in dem Musical "We rock Queen" in Köln auf der Bühne. Und er wird als Guitar Supervisor für die We Will Rock You Produktion in Wien, Zürich und Toronto eingesetzt. Heute spielt Rohles deutschlandweit und auch in den angrenzenden Ländern. Unterwegs ist er unter anderem mit den Bands Freaky Voices, RoxxBusters, Pop meets Classic und der Tribute- Formation We rock Queen. Mit der letzteren tritt er am 23. September in Irrel auf. Hauptsache, es bleibe immer spannend, sagt er. "Abwechslung, neue Menschen und unterschiedliche Genres sind fantastisch." Er und seine Bands spielen hauptsächlich Cover, nur wenige eigene Songs. Rohles möchte allerdings auch mit eigener Musik die Menschen erreichen. Das sei der Traum eines jeden Musikers. Geschafft hat er das schon. 2016 veröffentlicht er das Album Just for Fun in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Marc. Dieser hat Keyboardaufnahmen und das Coversdesign beigetragen."Ich war noch nie ein politischer Musiker", sagt Rohles. Hauptsächlich möchte er Gefühle und positive "Vibrations" vermitteln. "Musik ist Emotion, sie muss berühren." Die künstlerische Botschaft hinter seinen Songs soll hauptsächlich Freude sein. Aber ist man denn überhaupt noch aufgeregt, wenn man bereits so viele Jahre auf der Bühne steht? "Es spritzelt immer noch ein bisschen", sagt Rohles. Alltag sei es für ihn nicht, Lampenfieber wie früher habe er jedoch keins mehr. Und was tut er, wenn er nicht vor Publikum auftritt? Viel Freizeit habe er nicht. Neben seinen Auftritten müsse auch noch die Geschäfts- und Buchführung erledigt werden. Wenn er dann noch Freizeit hat, haben seine Frau Aleksandra und die zwei Söhne Marc und Kai Priorität. "Meine Familie ist mein Ein und Alles", sagt er.Sie ist auch der Hauptgrund, weshalb Rohles es nicht in Erwägung zieht, die Eifel zu verlassen. Zudem habe er hier seine Wurzeln und die Möglichkeit zu entspannen. Ein weiterer Grund ist seine Tätigkeit als Dozent für Gitarre an der Kreismusikschule Bitburg-Prüm, wo er auch eine Schulband unterrichtet. Bei diesem ausgebuchten Terminkalender bleibt fast keine Zeit für ein weiteres Album. Dennoch ist es auf dem Weg. Mehr möchte Rohles noch nicht dazu sagen, nur so viel: Noch dieses Jahr soll es erscheinen. Mehr Informationen über Frank Rohles finden Sie auf seiner Internetseite unter <%LINK auto="true" href="http://www.frankrohles.de" text="www.frankrohles.de" class="more"%>Extra: KONZERT IN IRREL

Queen-Fans kommen am Samstag, 23. September, in Irrel auf ihre Kosten. Dann spielt die Original Band aus dem Queen Musical "We rock Queen" in Köln in der Gemeindehalle Neue Mitte. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Mittendrin: Bandleader und Gitarrist Frank Rohles aus Hüttingen/Kyll. Die Keyboards besetzt der aus der Eifel stammende Marco Lehnertz, der seit 2012 als Keyboarder der Eifeler Rockband Jupiter Jones tätig ist. Bassist Rainer Peters und Schlagzeuger Boris Ehlers zur Originalbesetzung des Queen-Musicals "We Will Rock You" in Köln. Komplettiert wird die Band seit 2015 durch den Sänger Sascha Kleinophorst. Karten im Vorverkauf: Bistro/Café, Neue Mitte Irrel, Niederweiser Straße 31; Touristikinformation Irrel, Niederweiser Straße 31; Lotto Kranz, Hauptstraße 26, Irrel; <%LINK auto="true" href="http://www.ticket-regional.de" text="www.ticket-regional.de" class="more"%> , Hotline 0651/9790777.Extra: VIER FRAGEN AN GITARRIST FRANK ROHLES

 Die Band „We rock Queen“ tritt am 23. September in Irrel auf. Foto: Veranstalter

Die Band „We rock Queen“ tritt am 23. September in Irrel auf. Foto: Veranstalter

Foto: Gregor Eisenhuth (e_kultur

Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt mit Brian May? Rohles: Vor ungefähr drei Wochen. Worum ging es in diesem Gespräch? Brian und ich sind seit vielen Jahren befreundet. Insofern geht es nicht nur noch um Musik bei uns. Das Gespräch drehte sich auch um viele private Themen. Sein Hobby ist Stereofotografie, damit hat er mich nun auch angesteckt. Schaut Brian May hin, was Sie machen, auch wenn Sie schon lange nicht mehr im Queen Musical auf der Bühne stehen? Rohles: Ja, da bestehen enge Verbindungen. Ich habe den Queen-Klassiker "No one but you" neu eingespielt. Brian hat sich für das schöne Arrangement bedankt. Er wollte mich für das Musical nach London holen, aber dafür hätte ich umziehen müssen. Ich lebe mit meiner Familie in der Eifel. Als ich für "We will rock you" täglich auf der Bühne stand, hatte ich kaum Zeit für sie. Das ist nun besser. In London wäre das so nicht gegangen, deshalb musste ich die Handbremse ziehen. Was fasziniert Sie an Queen ? Rohles: Queen ist eine der legendären und größten Rockbands der Musikgeschichte. Die Musik von Queen hat mich immer schon fasziniert. Die hohe kompositorische Qualität der Songs, die absolute Ausnahmestimme von Freddie Mercury, die einmalige Vielseitigkeit der Arrangements bis hin zu operesken Parts und für mich als Gitarrist der unfassbare Sound und das Gitarrenspiel von Brian May. Sie arbeiten auch mit anderen bekannten Musikern? Rohles: Ich bin nicht nur mit Brian May befreundet, sondern habe Kontakt mit Steve Lukather von Toto. Neben Brian May war er schon immer einer meiner Gitarrenhelden. Außerdem stehe ich in Verbindung mit den Gitarristen von Meat Loaf und Tina Turner sowie der Ex- Joe Cocker-Band. Es ist eine Gitarristen-Welt, in die ich hineingerutscht bin. Manchmal denke ich, Wahnsinn, wie kann das alles sein!?

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