Schön weiter treten

Seit Jahren hat sich am Freizeitangebot des Biersdorfer Stausees nicht wesentlich viel geändert. Konzepte und Ideen für das Gewässer und dessen Umfeld gibt es reichlich, doch scheitern sie entweder am Geld, der Zeit oder aber an der Genehmigung.

 Für Wasserski sind Tretboote eindeutig zu langsam. Doch aus Sicht der Genehmigungsbehörde ist die Wasserqualität im Stausee Bitburg für diesen Freizeitsport – ebenso wie für das Schwimmen – ohnhin nicht gut genug. TV-Foto: Uwe Hentschel

Für Wasserski sind Tretboote eindeutig zu langsam. Doch aus Sicht der Genehmigungsbehörde ist die Wasserqualität im Stausee Bitburg für diesen Freizeitsport – ebenso wie für das Schwimmen – ohnhin nicht gut genug. TV-Foto: Uwe Hentschel

Biersdorf. Immerhin: Für Menschen, die in ihrer Freizeit gerne mit Stöcken unterwegs sind, gibt es mittlerweile Schilder, mit deren Hilfe aus einfachen Wegen Nordic-Walking-Parcours geschaffen wurden. Ein kleiner, ein mittelschwerer sowie ein großer, anspruchsvoller Rundweg führen um den Biersdorfer Stausee, dessen größte Attraktion nach wie vor eine Fontaine in der Mitte ist. Die spritzt Wasser nach oben und ist damit im Umfeld der idyllischen Tretboot-Lethargie das einzige dynamische Element. Ansonsten ruht der See.Wasserski-Antrag abgelehnt

Heinz Bausch, Betreiber der Animations- und Freizeitagentur Afunti am See und damit auch Vermieter der Tretboote, hätte an dieser Stelle gerne etwas mehr Bewegung. Ginge es nach ihm, dann gäbe es auf dem See nicht nur Pedale unter den Füßen, sondern auch Bretter. Doch eine von ihm bereits 2004 beantragte Erlaubnis für ein Wasserski-Angebot wurde schließlich abgelehnt. Grund für diese Ablehnung war ein Gutachten des Landesamts für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, wonach die Keimbelastung im Stausee zu hoch und die Wasserqualität damit zu niedrig ist, erklärt Holger Kugel von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Trier.Angesichts der Urlauber, die seit Jahren trotz Badeverbot im Bitburger Stausee unversehrt schwimmen, könne er das Argument der Behörde in Trier allerdings nicht ganz nachvollziehen, sagt Bausch. Akzeptieren muss er es dennoch. Genau wie die Tatsache, dass aus dem vor einigen Jahren präsentierten Stausee-Konzept bislang noch nicht viel umgesetzt wurde. Weder die Kletterwand vor den roten Felsen, noch der als Aussichtsplattform gedachte "Eifelturm" oder aber die Eisbahn für die Wintermonate."Das Problem ist, dass dafür im Moment einfach die Zeit fehlt", erklärt Frank Schaal, Geschäftführer der Tourist-Information Bitburger Land. Dafür bräuchte er einen Praktikanten oder Studenten, der sich dann intensiv mit diesem Projekt beschäftigen könnte, sagt Schaal, der das Konzept bereits 2003 in einer Sitzung des Verbandsgemeinderats Bitburg präsentiert hatte. "Stausee 2005" hieß die Operation damals. Und sollte Schaal dafür jetzt einen Praktikanten oder Studenten finden, so müsste sich dieser sicherlich auch mit dem Projektnamen auseinandersetzen. Doch die Umsetzung des Stausee-Konzepts sei neben dem zeitlichen vor allem auch ein finanzielles Problem, erklärt Schaal. Nicht zuletzt deshalb, weil die jüngste Entschlammung den Zweckverband des Stausees, der auch für die Finanzierung des Konzepts zuständig ist, viel Geld gekostet habe.Mit der Aussichtsplattform am Ufer wird das also so schnell noch nichts. Und deshalb müssen Touristen auf das atemberaubende Erlebnis, das senkrechte Spritzgewässer in der Mitte des Sees auch ein Mal von oben zu sehen, vorerst noch verzichten.

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