"Scharf gerechnet"

Als im Sommer dieses Jahres im Verbandsgemeinderat Speicher über Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Dächern diskutiert worden war, stieß das Thema auf breite Zustimmung. Als es nun im VG-Rat darum ging, dieses Projekt zu beschließen, kam es dennoch zu heißen Debatten.

Speicher. "Diese Sache bereitet mir ehrlich gesagt erhebliche Bauchschmerzen", erklärte Peter Schilling (CDU) gleich zu Anfang der VG-Ratssitzung. Damit eröffnete er eine Diskussion darüber, ob die Verbandsgemeinde Speicher Photovoltaik- Anlagen auf den Dächern der Grundschule Speicher, der Turnhalle der Grundschule und der Sozialstation errichten und betreiben soll (der TV berichtete). Mit dieser Entscheidung, die der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung zu treffen hatte, ging einher, den zweiten Nachtragshaushalt zu beschließen."Warum sollte sich die Verbandsgemeinde Speicher auf ein Feld begeben, das nicht unser Metier ist? Ich kann dieser Sache so nicht zustimmen", machte Peter Schilling seinen Standpunkt klar. Ein Zeichen in Sachen Klimaschutz setzen

Als alles andere als ein unkalkulierbares Risiko oder Abenteuer stellte Bürgermeister Rudolf Becker (CDU) das Projekt Photovoltaik dar: "Wir haben sehr scharf gerechnet. Ich bin der Meinung, dass wir das tun sollten." Dieser Auffassung schlossen sich auch die meisten Ratsmitglieder an. Gerhard Schneider (SPD): "Wir tun das nicht, um Geld zu verdienen, sondern um Strom zu erzeugen. Und dabei machen wir auch noch Geld - auch wenn wir damit nicht reich werden." Wolfgang Faber (CDU) brachte ein neues Argument in die Diskussion: "Aus der wirtschaftlichen Situation heraus würde ich es eigentlich nicht tun. Aber wir können hier als Verbandsgemeinde in Sachen Klimaschutz ein Zeichen setzen." All diese Argumente konnten die Bedenken von Peter Schilling nicht auslöschen: "Das überlasse ich meinen Nachfolgern nicht." Dementsprechend fiel auch das Votum im Verbandsgemeinderat aus: mit 18 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme wird dem zweiten Nachtragshaushalt zugestimmt, und die Photovoltaik-Anlagen werden somit auf den Weg gebracht.

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