Schaufeln in der Schneifel

PRÜM. (ref) Bereits zum 15. Mal beteiligt sich das Forstamt Prüm am Studenten-Workcamp des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst (IJGD). In diesem Jahr sind es 16 junge Leute von drei Kontinenten, die in Prüm zusammen kommen.

Die Arbeit macht Spaß, die Gruppe versteht sich gut und die Eifel ist schön. Lediglich für den kalten Sommer konnten sich die Jugendlichen aus elf Nationen nicht so recht begeistern. "Nicht umsonst heißt diese Region Schnee-Eifel." Augenzwinkernd gibt Förster Joachim Haupert den jungen Leuten eine plausible Erklärung für die so gar nicht sommerlichen Temperaturen. Auf dem Schneifelhöhenrücken machen sich die jungen Leute nützlich und erhalten im Gegenzug Kost und Logis frei. Zwischen 16 und 21 Jahre alt sind die Schüler und Studenten aus Frankreich, Spanien, der Türkei, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Kanada, Mexiko, Japan und Finnland, die sich beim internationalen Austausch in Prüm erstmals begegnen. Sie arbeiten in verschiedenen Gruppen und verbringen auch ihre Freizeit gemeinsam. Verständigungsprobleme gibt es keine, denn alle sprechen Englisch. Während ihres dreiwöchigen Workcamps haben sie unter fachkundiger Anleitung von Forstwirtschaftsmeister Karl Wio und Forstwirt Michael Wiesen auf dem Schwarzen Mann einen neuen Wanderweg angelegt, waren bei der Renaturierung von Gewässern und Vennflächen und der Biotop-Pflege mit Feuereifer dabei. Nahe ihrer Unterkunft beim "Eifelhaus" in Hermespand errichteten die Jugendlichen einen neuen Geräteschuppen. Hier war handwerkliches Geschick gefragt. "In diesen Workcamps lernen die jungen Leute den Wald und die Natur schätzen", erklärt Förster Joachim Haupert.Günstig Urlaub machen und viel dazu lernen

Die IJGD ist eine der ältesten Workcamp-Organisationen Deutschlands. In Zusammenarbeit mit Land, Städten und Kommunen werden zwischen Juni und September über 120 Treffen angeboten. Die Jugendlichen können wählen zwischen Landschaftspflege und Naturschutz in Forstbetrieben, Spielplatzbau, Ferienspielaktionen oder anderen gemeinnützigen Aufgaben im sozialen Bereich. "Auch unseren Mitarbeitern gewähren die Jugendbegegnungen neben der geleisteten Arbeit einen Blick über den berühmten Tellerrand. Der Kontakt mit den jungen Menschen bedeutet zudem Motivation und Abwechslung im alltäglichen Forstbetrieb", resümiert Forstamtsleiter Peter Wind. Für die Schüler und Studenten ist es eine günstige Alternative, Urlaub zu machen und andere Länder und Sitten kennen zu lernen. Die 21-jährige Selen, Studentin aus Ankara, hatte zwei Camps belegt und flog nach ihrem Aufenthalt in Prüm weiter nach London. Mit vielen Eindrücken im Gepäck stand für Marjolaine aus Paris und Sandrine aus Amiens die Heimreise an Sie hoffen, noch irgendwo in Frankreichs Süden ein paar Sonnenstrahlen zu ergattern.

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