Schlamm und Ebbe

BITBURG. (red) Im kommenden Herbst soll der Stausee Biersdorf entschlammt werden, sanft oder unsanft. Die meisten Kosten muss der Kreis übernehmen, der deshalb vor allem eines will: Eine günstige Entschlammung.

Er halte nichts von Trockenübungen, sagt Landrat Roger Graef, und deshalb werde der Kreis erst einmal abwarten, bis die Konstenvoranschläge zur anstehenden Entschlammung eingereicht worden sind. Nachdem der Stausee Biersdorf vor rund zehn Jahren zum letzten Mal entschlammt wurde, steht in diesem Jahr eine erneute Reinigung des Gewässers an (der TV berichtete). Ob dafür, wie bisher, das Wasser abgelassen werden muss , hängt von den Angeboten auf die noch anstehende Ausschreibung ab.Zuständig für die Entschlammung ist der Zweckverband Stausee Bitburg, dessen Geschäftsführer die Verbandgemeinde Bitburg-Land ist. Da der Kreis Bitburg-Prüm allerdings mit 58 Prozent am Zweckverband beteiligt ist, trägt er auch den größten Teil der Kosten. "In Zeiten, in denen das Geld knapp ist, müssen wir sorgfältiger hinschauen als früher", sagt Graef. In der Vergangenheit sei bei der Entschlammung immer die günstigste Lösung gewählt worden, fügt er hinzu, doch letztendlich müssten alle Beteiligten Kosten und Nutzen abwägen. Zweckverbandsmitglieder und der Betreiber des Dorint-Hotels am Stausee befürchten, dass ein Leeren des Sees nachhaltige Folgen für den Fremdenverkehr haben könnte. Bei der vergangenen Entschlammung war der See ein halbes Jahr leer. Alternative zum Wasserablassen wären ein Absaugen des Schlamms mit einem auf dem See schwimmenden Spezialbagger, doch wahrscheinlich wäre dieses Verfahren teurer. Die Ausschreibung soll deshalb so offen wie möglich gestaltet sein, damit jede Möglichkeit einer umland- und kostenfreundlichen Entschlammung in Betracht gezogen werden kann.

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