Im Innenhof der ehemaligen Benediktinerabtei begrüßte Stadtbürgermeister Hansgerd Haas fast 300 Gäste, die neben dem "Blauen Block", einem Teil der Installation "Auf Schalke", mit 1024 Essigflaschen von Joe Dollmann aus Buchet Platz genommen hatten. Schirmherr und Staatsminister Gernot Mittler erinnerte an die große Tradition der Ausstellung seit der ersten Eröffnung durch Ministerpräsident Peter Altmeier vor 45 Jahren. Er bezeichnete die EVBK als nimmermüden Motor über Grenzen hinweg, deren Künstler die Schrittmacher der Grenzenlosigkeit seien. In den Anfängen der EVBK-Ausstellungen durften die Franzosen einmal nicht teilnehmen, da Zollformalitäten dies verhinderten. Die Sonderausstellung "Licht und Schatten" verdeutliche, dass es nicht nur das eine oder das andere gebe, sondern dass beides immer eng miteinander verbunden sei. "Die Lust der Augen", wie es Theodor Heuss einmal beschrieben habe, komme in Prüm voll zum Tragen, meinte der Schirmherr im Hinblick auf die Vielfalt und Fülle der ausgestellten Kunstwerke. Laudator Klaus Schäfer aus Andernach würdigte die Verleihung des Kaiser-Lothar-Preises an Artur Bozem (der TV berichtete) als verspäteten Ritterschlag für einen Künstler, der bereits seit 1985 in Prüm ausstelle. "Er hat lange experimentiert, er hat mit sich gerungen, sich nie in den Vordergrund gedrängt - vielleicht ein Fehler in einer Zeit der Marktschreier", beschrieb Schäfer den neuen Preisträger. "Er war immer da, wenn man ihn brauchte." Hansgerd Haas überreichte die mit 2500 Euro dotierte hohe Auszeichnung der Stadt Prüm an Bozem.Farben und Formate verbreiten Hoffnung

Direktor Reinhold Maas von der Kreissparkasse Bitburg-Prüm überreichte drei Förderpreise. Malerin Martine Marson aus Bous (Luxemburg), Bildhauerin und Designerin Eveline Roth aus Aachen und Bildhauer Dirk Schreiber aus Eschweiler freuten sich über die Auszeichnung. EVBK-Präsident Dieter Boeminghaus stellte bei den Künstlern Entwicklungsschritte fest: "Die vielfältigeren Farben, die jetzt wieder aufleuchten, die größeren Formate: Sie verbreiten eine Aura, die hoffen lässt und froh macht. Die Klarheit, die sich in vielen Werken durchzusetzen beginnt, lässt erwarten, dass unser Alltag in nicht allzu ferner Zukunft uns wieder fasslicher wird." Die Musikgruppe "Just for Fun" aus Zweibrücken gestaltete die feierliche Eröffnung. Anschließend setzten sie in den Gewölben und Gängen den Malereien und Skulpturen ihre eigenen Kompositionen und "Untermalungen" entgegen. Haas gab derweil die Empfehlung aus, sich nicht die Frage "Was ist Kunst?" zu stellen, sondern die einzelnen Werke einfach auf sich wirken zu lassen. Bis zum 24. August zeigen die Künstler aus Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich und diesmal auch aus der Schweiz ihre rund 300 Werke dem Publikum. Die Ausstellung ist täglich bis im Regino-Gymnasium Prüm von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet.