Schutz vor der Abrissbirne

GILZEM. Einen Tag lang wurde in Gilzem anlässlich des Kapellenfests ausgiebig gefeiert. Der komplette Erlös des Fests ist für die Sanierung des Innenraums der Gilzemer Kapelle bestimmt. Unter anderem soll der Altar restauriert werden.

Josef Dahm und Walter Zeimentz sind sich einig: Das Gilzemer Kapellenfest war ein voller Erfolg. Einen Tag lang wurde in der Eifelgemeinde gefeiert und den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Neben dem Gilzemer Gesangs- und Musikverein gab es Aufführungen der Kindergartenkinder sowie der Kindertanzgruppen aus Irrel und Meckel. Das Caritas-Haus der Begegnung hatte ein Theaterstück inszeniert und die jüngsten Besucher konnten sich in der Spielstraße vergnügen. Auch die Bilderausstellung von Werner Richter mit vielen alten Bildern stieß auf reges Interesse. Ein besonderes Highlight war die Oldtimer Traktorenschau mit etwa 20 historischen Zugmaschinen, auf denen die Besucher zu Rundfahrten ausrücken konnten. Zudem gab es noch eine große Verlosung. Wie viel Gewinn mit dem Fest gemacht wurde und nun für die Sanierungsarbeiten in der Kapelle zur Verfügung steht, ist noch nicht genau ausgezählt, gelohnt haben dürfte sich der Einsatz für die ehrenamtlichen Festhelfer aber auf jeden Fall. Josef Dahm rechnet mit ungefähr 25 000 Euro, die für die Sanierungsarbeiten aufgebracht werden müssen, da es von Seiten des Bistums keine Zuschüsse gibt. Zuletzt wurden vor etwa 20 Jahren Sanierungsarbeiten an der unter Denkmalschutz stehenden Kapelle durchgeführt. Damals war die Kapelle fast komplett verfallen. "Früher war die Kapelle die Kirche. Als jedoch die neue Kirche stand, wurde sich um die Kapelle nicht mehr gekümmert", klagt Josef Dahm, Mitglied im Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde. Ein Teil der Bevölkerung war damals sogar dafür, die auch schon zu dieser Zeit unter Denkmalschutz stehende Kapelle gänzlich abzureißen. Aber soweit kam es dank des Einsatzes einiger Bürger nicht. In Eigenleistung wurden das eingestürzte Dach der Kapelle neu gebaut und die Wände restauriert. Zum Abschluss dieser Sanierungsmaßnahmen wurde die ehemalige Kirche von außen neu verputzt. Danach war das zur Verfügung stehende Geld aufgebraucht und die weiteren Sanierungsmaßnahmen lagen vorerst auf Eis. "Ohne die Kapelle ist der Ortskern kaputt"

Nun, 20 Jahre später, soll das Werk vollendet werden, und diesmal hat Dahm tatkräftige Unterstützung. Neben dem Bürgermeister stehen auch Pfarrer Eugen Monshausen und die Bevölkerung größtenteils hinter ihrer Kapelle. Walter Zeimentz, Mitglied im Pfarrgemeinderat, weiß, wie wichtig die Kapelle für die Ortschaft ist: "Wenn die Kapelle fehlt, ist der Ortskern kaputt", fürchtet er und Dahm stellt klar, dass nun auch die Bevölkerung gefragt ist, denn ohne Eigenleistung ist die Sache nicht finanzierbar. Neben dem Innenraum, der neu verputzt und angestrichen werden muss, werden auch die Bänke und der Altar restauriert. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, soll die Kapelle wieder für Andachten genutzt werden. Für den Fall, dass das Geld aus dem Kapellenfest nicht für alle Arbeiten reicht, werden eben weitere Kapellenfeste gefeiert. "Wenn wir was machen, dann machen wir es fertig", lautet die Devise der beiden Organisatoren. SPENDENKONTO: Da die Gemeinde auf Spenden angewiesen ist, hat sie ein Konto eingerichtet. Kontoinhaber ist die Katholische Kirchengemeinde Eisenach, Kreissparkasse Bitburg-Prüm, Bankleitzahl 58650030, Kontonummer 1009017185.

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