Sechs Millionen für Kulturzentrum

ECHTERNACH. (iz) Es war wieder einmal eine Stadtratssitzung, in der es um das große Geld ging: In seiner jüngsten Sitzung genehmigte der Gemeinderat Echternach Anleihen in Höhe von 6,15 Millionen Euro. Mit dem Geld soll unter anderem das "Großprojekt Kulturzentrum" finanziert werden.

"Das neue Gesetz wurde im Parlament präsentiert", sagte Bürgermeister Jos Scheuer (LSAP) zufrieden. Schließlich kommt die Stadt nun besser weg. Das Projekt "Kulturzentrum” ist nun weiter in der Diskussion. Das mit mehr als 24,8 Millionen Euro veranschlagte Projekt hing "am seidenen Faden", war erst mit knapp sieben Millionen abbezahlt. Rund 18 Millionen Euro waren noch von der Stadt aufzubringen. So musste die Stadtverwaltung bereits im letzten Haushalt eine Anleihe von mehr als zwölf Millionen Euro aufnehmen, damit das Projekt weitergeführt werden konnte. Allein dadurch stieg die Pro-Kopf-Verschuldung in der Abteistadt von 597 Euro auf 3128 Euro. "Nun bekommen wir rund zwölf Millionen Euro an Zuschüssen vom Staat, das entspricht in etwa 48,1 Prozent des Gesamtvolumens des Projekts. Nach dem alten Gesetz bekamen wir nur rund 45 Prozent", sagte der Bürgermeister. Auch über EU-Förderprogramme bekommt die Stadt 2,5 Millionen, "die aber nicht nur für das Kulturzentrum, sondern auch für die Jugendherberge und den Hochwasserschutz" bewilligt worden seien. Die DP-Fraktion lehnte die Genehmigung der sechs Millionen dennoch ab.1706 Kurse an der Musikschule

Ferner stand die die Genehmigung der Sanierung einiger Trinkwasserquellen an. Insgesamt werden in naher Zukunft für 65 000 Euro neue Bassins und "UV-Anlagen" zur Trinkwasserreinigung installiert. In Angriff genommen werden die Quellen "Felsbuch" und "Weissenberg" wie auch die Reservoirs "Thoull" und die Quelle "Linnenbergen". Nun ist auch die Genehmigung der definitiven Organisation des Schuljahrs 2004/2005 der Musikschule beschlossen. Insgesamt werden 978 Schüler (von ihnen 165 aus Echternach) 1706 Kurse belegen. Probleme bereitete dem Rat ein Teilbebauungsplan in der "Rue de Chemin de Fer", der in dem Gebiet eines "großherzoglichen Reglements" liegt. Mehrere Auflagen in diesem Hochwassergebiet müssen erfüllt werden - eine Kommission hatte bereits eine negative Stellungnahme abgegeben. "Einfach traurig", sagte DP-Ratsmitglied Jos Massard, "wenn ich in diesem Gebiet vor 100 Jahren bauen konnte, dann etwas abreiße, und nun nicht mehr aufbauen darf, dann ist das unverständlich!" Denn dies "würde ja wirklich keiner mehr verstehen", ergänzte André Hartmann. "Es ist zwar absurd, aber es gibt nun einmal Richtlinien im Rechtsstaat", kommentierte Scheuer, dem der Vorgang auch nicht gefiel. Gegebenenfalls müsste der Minister "eben das Reglement aufheben. Aber sich darüber einfach hinweg zu setzen, das passiert sicher nicht!" Am Ende stimmte der Rat dem Teilbebauungsplan zu. Auch die Konten und die Jahresrechnung des Spitals wurden für die Jahre 2002 und 2003 genehmigt. Hier wies der ordentliche Haushalt 329 000 Euro und der außerordentliche gute zwei Millionen Euro im Jahr 2002 als Überschuss aus. Im Jahr 2003 waren es im ordentlichen Haushalt 560 000 Euro und im außerordentlichen 1,9 Millionen Euro.

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