Die Verkäuferin eines Matratzenmarkts in Bitburg fühlte sich wahrscheinlich am Dienstagmorgen wie in einem Krimi: Kurz vor halb zwölf tauchte in dem Laden in der Dauner Straße ein Mann auf, der mit vorgehaltener Waffe - einer Spielzeugpistole, wie sich später heraus stellte - die Herausgabe der Tageseinnahmen forderte. Die Frau tat, was man vor ihr verlangte, der Täter flüchtete mit 420 Euro. Unmittelbar nach dem Überfall informierte die Verkäuferin die Polizei, die sofort nach dem Anruf mit allen verfügbaren Kräften die Fahndung nach dem flüchtigen Täter einleitete. "Von unserer Seite waren allein 20 Polizisten an dem Einsatz beteiligt", sagt Amtsinspektor Otmar Kaufmann. Dank der guten Beschreibung der Verkäuferin konnten die Beamten schnell die Spur des Täters aufnehmen, der sich mit einem Taxi zum Bahnhof nach Erdorf bringen ließ. Dort haben Beamte des Bundesgrenzschutzes, die von der Polizei "durch einige Telefonate" informiert wurden, den Zug gestoppt, die Polizei konnte schließlich den Mann festnehmen. Bei dem Täter handelt es sich nach Aussage der Polizei um einen 24-jährigen Mann aus dem Umkreis von Bitburg, der bei der Polizei kein Unbekannter ist. "Der Mann ist erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden", sagt Kaufmann. Wie sich im Laufe des Verhörs herausstellte, war der Überfall auf den Matratzenmarkt nicht die erste Straftat des Mannes nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. "Der Täter hat auch den Überfall auf die Neckermann-Filiale gestanden", sagt Kaufmann. Bei dem Überfall am Dienstag, 5. April (der TV berichtete), hatte der Täter einen dreistelligen Betrag erbeutet. Nach Aussage von Kaufmann besteht die Möglichkeit, dass der Täter noch mehr Überfälle begangen hat und diese im Rahmen der Ermittlungen gesteht. Bei der gestrigen Festnahme wurde ein Polizist leicht verletzt.