So schön sie auch ist: Die Burg Rittersdorf verursacht der VG Bitburger Land jedes Jahr Defizite

Rittersdorf · Ein Verkauf des Anwesens steht derzeit allerdings nicht zur Diskussion. Allerdings hat die Verbandsgemeindeverwaltung Ideen dazu, wo und wie man bei der eigenen Burg Geld sparen kann.

So schön sie auch ist: Die Burg Rittersdorf verursacht der VG Bitburger Land jedes Jahr Defizite
Foto: Uwe Hentschel

Bei den Portalen im Internet schneidet das Gastronomieangebot der Burg Rittersdorf wirklich gut ab. Die meisten Gäste, die dort ihre Bewertungen abgeben, sind mit dem Essen, dem Service, dem Ambiente und dem Preis-Leistungs-Verhältnis sehr zufrieden. Was allerdings das Preis-Leistungs-Verhältnis der Burg an sich betrifft, so kann die Verbandsgemeinde Bitburger Land als Eigentümerin damit nicht wirklich zufrieden sein. Zwar zahlt der Betreiber des Restaurants eine durchaus angemessene Pacht für die Burganlage, doch reicht das nicht, um die jährlichen Kosten zu decken.

Allein im Zeitraum 2005 bis 2014 wurde mit der Burg Rittersdorf ein Defizit von mehr als 280?000 Euro erwirtschaftet. Und für die Jahre 2015 bis 2017 wird mit einem Verlust von weiteren 100?000 Euro gerechnet.
Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem die Heizungsanlage, die vor wenigen Jahren für 60?000 Euro komplett erneuert wurde oder aber die im vergangenen Jahr erfolgte Sanierung der Küche. So wirklich rentabel ist die Burg also nicht. Wäre es da nicht sinnvoller, das Anwesen zu verkaufen?

"Wir haben mit der Burg Rittersdorf im Grunde die gleiche Problematik wie mit Schloss Malberg", sagt Josef Junk, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. "Wir würden die Burg ja verkaufen, wenn wir einen Interessenten hätten", so Junk. Da das Pächterpaar keine Kinder und damit auch keinen Nachfolger für die Gastronomie habe, seien sie an einem Kauf der Anlage nicht interessiert, erklärt der Bürgermeister. "Und wir können froh sein, dass wir einen Pächter und damit auch eine Nutzung für die Burg haben", fügt Junk hinzu und betont, dass die Betreiber in die Erneuerung der Küche ebenfalls viel Geld investiert hätten.

Ein Verkauf der Burg steht derzeit also gar nicht zur Diskussion. Und so bleibt sie den Verbandsgemeinde-Werken auch weiterhin als defizitärer Betriebszweig erhalten. Immerhin: Von einer Möglichkeit, Geld einzusparen, macht die Verbandsgemeinde jetzt Gebrauch. So hat der Rat kürzlich einstimmig beschlossen, auf die Prüfung der Jahresabschlüsse ab dem Geschäftsjahr 2015 zu verzichten. Gemäß einer 2016 erfolgten Änderung der Landesverordnung über die Prüfung kommunaler Einrichtungen entfällt die Prüfungspflicht nämlich unter anderem dann, wenn der jährliche Umsatz unter einer Million Euro liegt - was für die Burg Rittersdorf so zutrifft.
Bislang wurde ein externes Büro mit der Überprüfung des Jahresabschlusses beauftragt. Und das hat sich diese Prüfung auch recht ordentlich bezahlen lassen. Wie Junk während der Sitzung des VG-Rats auf Anfrage erklärt, ergibt sich durch diesen Verzicht auf eine Prüfung eine jährliche Ersparnis von knapp 3000 Euro.

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