Sondersitzung für ein Spektakel

BITBURG. Ein Fest der Superlative plant die Stadt Bitburg vom 15. bis 17. August. Weil er für 84 000 Euro Einnahmen gerade stehen muss, kommt der Stadtrat am Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammen.

 Über ein bombastisches Fest mit Flugzeugen, Ballonglühen und Pop-Größen berät der Bitburger Stadtrat in einer Sondersitzung.Foto: TV -Archiv/Anton Seiberts

Über ein bombastisches Fest mit Flugzeugen, Ballonglühen und Pop-Größen berät der Bitburger Stadtrat in einer Sondersitzung.Foto: TV -Archiv/Anton Seiberts

Wenn der Stadtrat eigens zu einer Sondersitzung zusammengerufen wird, hat das meist einen triftigen Grund. Am Mittwoch um 18 Uhr beginnt eine kurzfristig einberufene Zusammenkunft des Rates. Wer allerdings glaubt, dass die Stadthalle endgültig auf den Weg gebracht oder die Trierer Straße zur Einbahnstraße umgewandelt werden soll, sieht sich getäuscht. Ein Fest ist der Anlass für die Sondersitzung. Doch nicht die Ratsmitglieder wollen es sich gut gehen lassen. Der Termin für das Fest, das das städtische Gremium zusammenkommen lässt, ist erst im August - genauer am Wochenende vom 15. bis zum 17. August. Damit das jedoch machbar ist, muss der Rat bald entscheiden. Sonst bleibt nicht mehr genug Zeit, das Fest in seiner geplanten Größe auf die Beine zu stellen. Diese Größe ist durchaus ein triftiger Grund für eine Sondersitzung.Das Fest hat den Arbeitstitel Flugplatzfest, und die Stadt soll als Veranstalter auftreten. Das bedeutet, dass Bitburg das finanzielle Risiko der Aktion übernehmen muss, und das ist nicht unerheblich, weil die Premiere als wirklich großes Spektakel geplant ist. Ausgaben von mehr als 110 000 Euro stehen halbwegs sichere Einnahmen von 28 500 Euro gegenüber. Für die Differenz von knapp 84 000 Euro muss die Stadt gerade stehen. Und das ist eine Größenordnung, die der Stadtrat verantworten muss. Wenn alles glatt läuft und insgesamt mindestens 16 764 Menschen das Fest besuchen und dafür jeweils fünf Euro Eintritt bezahlen, kostet das Ganze die Stadt keinen Cent. Jeder zusätzliche Besucher bringt sogar schwarze Zahlen.Eifelbräu-Chef Helmut Lorenz, der zusammen mit anderen Gastronomen treibende organisatorische Kraft hinter dem Projekt Flugplatzfest ist, hält es sogar für wahrscheinlich, dass das Programm, das inzwischen weitgehend feststeht, mindestens 20 000 Besucher anlockt und damit die Kosten mehr als deckt. Der dann zu erwartende Überschuss - so versichert Bürgermeister Joachim Streit - wird nicht zum Haushaltsausgleich verwendet, sondern in die zweite Auflage des Festes gesteckt, die im kommenden Jahr vorgesehen ist.Den Hauptausschuss hat das Konzept bereits überzeugt: Am Freitagabend, 15. August, soll das Ganze noch recht beschaulich mit einem Konzert einer regional bekannten Band beginnen. Die folgenden Tage jedoch sollen legendär werden. Das belegt schon der Name der optischen Hauptattraktion: Flying Legends. Diese Truppe reist mit insgesamt 30 Flugzeugen an, die man nicht nur auf dem Rollfeld der ehemaligen US-Airbase anschauen, sondern auch beim Starten, Landen und vor allem Fliegen beobachten kann. Die Palette reicht von uralten Kisten bis zu modernen Jets. Einer der Stars der Schau könnte die berühmte JU 52 werden. Ob die im August in Bitburg landen wird, steht jedoch noch nicht fest.Darüber hinaus verspricht Stadtsprecher Werner Krämer Spektakuläres, unter anderem "Wing-Walking", den Spaziergang eines Waghalsigen auf der Tragfläche eines Doppeldeckers im Flug. In einigen Flugzeugen können Besucher auch mitfliegen. Das gleiche gilt auch für die Heißluft-Ballons, die an diesem Wochenende auf dem Flugplatz landen werden. Als ästhetischer Höhepunkt ist ein Ballonglühen am Samstagabend geplant.Danach wird es laut auf dem Rollfeld. Der der Abend gehört der Pop-Musik: Marc Sway, Lea Finn, Samajona, She‘Loe und Mr. President sind bereits für den Abend engagiert. Mit diesem Aufgebot hofft Bürgermeister Streit, den Einstieg in ein künftiges Bitburger Open-Air-Festival zu schaffen.Ganz groß oder gar nicht

Soweit ist die Planung allerdings noch nicht. Fest steht, dass beim Fest im August auch Autos eine wichtige Rolle spielen. Die Bitburger Autohändler wollen einen Autoslalom, einen Cart-Parcours, eine Ausstellung mit Formel-3-Autos und eine Reihe von Oldtimern aufbieten. Ergänzt wird das Programm am Sonntag mit einem Frühschoppen und einem Nachmittagsauftritt von "Eifel-Ramazotti" Rocco mit Band. Für Kinder wird es zudem einen kleinen Kirmesplatz geben.Ein passender Name für das Spektakel, das laut Krämer dem Vorsatz folgt: ganz groß oder gar nicht, ist noch nicht gefunden. Der sollte gut gewählt sein und lange halten. Denn Krämer sagt: "Das Fest soll zur Institution werden." Zuerst muss allerdings der Stadtrat zustimmen.

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