Sorge um soziale Struktur

Der SPD-Ortsverein der Stadt Bitburg hegt Zweifel an der Notwendigkeit des Baugebiets "Stahler Kopf II". Zunächst sollten die anderen Flächen besiedelt werden, erklärt SPD-Chef Heiner Gillen.

Bitburg. Die Bitburger SPD ist der Auffassung, dass durch die Baugebiete "Unterm Stahler Kopf I" sowie "Hammerwies I und II" der Ortsteil Stahl einen ausreichenden Beitrag zur Baulanderschließung in der Stadt Bitburg geleistet hat. "Durch die Ausweisung eines weiteren Baugebiets ,Unterm Stahler Kopf II' besteht die große Gefahr, dass die soziale Struktur in Stahl langfristig gestört wird", erklärte Heiner Gillen im TV-Gespräch. Inhaltlich stellten sich die Genossen daher hinter den Vorschlag des Sprechers der Bürgerinitiative, Ernst Weires. Der beharre auf dem Standpunkt, nach "Hammerwies II" die Gebiete "Schleifmühle", "Erdorf", "Messenhöhe" und "Mötsch" zu entwicklen. Dadurch würde eine bessere Vermarktung über das gesamte Stadtgebiet erreicht. Sofern nach der Besiedlung dieser Flächen dann noch Bedarf bestehe, könne man noch einmal über den "Stahler Kopf II" reden.Nach den Worten Heiner Gillens ist daraus zu folgern, dass der Flächennutzungsplan, der erst im Oktober 2006 Rechtskraft erlangt habe, nicht um das Baugebiet in Stahl fortgeschrieben werden müsse. Gillen: "Das bedeutet auch, dass kein Bebauungsplan aufgestellt werden kann." SPD fordert Vergaberichtlinie

Der SPD-Ortsverein Bitburg fordert nun die Stadtverwaltung auf, eine Vergaberichtlinie für die Entwicklung von Baugebieten durch private Bauträger zu erarbeiten. "Das heißt also, es soll ein kontrollierter Wettbewerb stattfinden", betont Heiner Gillen. Und dabei biete ein so genanntes Bewerbungsverfahren mit anschließender beschränkter Ausschreibung gute Möglichkeiten.In diesem Zusammenhang thematisiert die Bitburger SPD auch die Problematik Housing. "Was passiert, wenn sie zurückgegeben wird?", fragt Gillen. Immerhin gebe es dort rund 12 000 Wohneinheiten. Die Antwort gibt der SPD-Chef selbst: "Dann gibt es nur eines: weitestgehend abreißen, damit kein Ghetto entsteht." Deshalb müsse zeitig auf den Bund eingewirkt werden, um das Areal zu günstigen Konditionen zu erhalten. Dieses Gebiet berge schließlich ein "riesiges Entwicklungspotenzial", welches für Wohn- und Gewerbeflächen zur Verfügung stehen könnte. Nach all dem ergebe sich, dass die Stadt Bitburg zumindest vorläufig keine neuen Naturflächen besiedeln müsse. Nicht umsonst beschäftige sich die SPD in Bitburg verstärkt mit dem Thema "Demografischer Wandel". Der werde schließlich auch die Kreisstadt erfassen, betonte Gillen, wenngleich es dort keinen Bevölkerungsschwund geben werde. Allerdings habe man mit einer gravierenden Verschiebung der Altersstruktur zu rechnen. Gillen: "Wir müssen uns also ernsthaft Gedanken machen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort