Sportler sollen zahlen

EUSKIRCHEN. Es führt wohl kein Weg mehr daran vorbei: Die Sportvereine im Stadtgebiet Euskirchen werden zur Kasse gebeten. Wenn sie die Plätze oder Hallen der Stadt nutzen wollen, müssen sie künftig bezahlen. Und das könnte sich früher oder später auf die Mitgliedsbeiträge auswirken.

Es geht offenbar nicht mehr ums "Ob", sondern nur noch ums "Wie", wenn am Donnerstag kommender Woche das Thema im Sportausschuss beraten wird. Die Politiker aller Ratsfraktionen - außer den Grünen - hatten sich bereits im Sommer 2005 in ihrer berühmt-berüchtigten Sparliste grundsätzlich für Sportstättennutzungsgebühren ausgesprochen. Dadurch sollten die Kosten für die Pflege der Stätten für die Allgemeinheit um mindestens 50 000 Euro gesenkt werden. Die Verwaltung legt nun konkrete Vorschläge vor. Demnach sollen die Vereine für jedes ihrer Mitglieder - ob Kind oder Senior, ob aktiv oder inaktiv - 50 Cent im Monat, also sechs Euro pro Jahr, bezahlen. Damit käme eine Entlastung für die Stadt von rund 65 000 Euro zusammen. Ob mit dieser Betragshöhe das letzte Wort gesprochen ist, steht noch nicht fest. In einer Informationsveranstaltung der Stadt für die Vereinsvertreter "wurde der Beitrag in Höhe von einem Euro pro Mitglied und pro Monat als zu hoch erachtet", teilt die Verwaltung den Politikern mit. Grundsätzlich zeigen sich die Sportfunktionäre für die Nöte der klammen Stadt, die sich im Haushaltssicherungskonzept befindet und schon im Auftrag der Kölner Bezirksregierung auf genügend Einnahmen achten muss, einsichtig. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es leider nichts mehr umsonst gibt", weiß Matthias Birkenheuer, Chef des Stadtsportbundes. Alternativ zu den Gebühren pro Mitglied könnte auch ein Stundensatz für die Nutzung der Sportstätten festgelegt werden oder eine Mischung aus Stundensatz und mitgliedsbezogener Gebühr. Hier befürchtet die Verwaltung allerdings einen großen bürokratischen Aufwand.

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