Steinkauz braucht Hilfe

BITBURG. (red) Über den in seinem Bestand bedrohten Steinkauz referierte bei der Nabu-Gruppe Südeifel der Diplom-Biologe Roland Zenz aus Zülpich.

"Athene noctua", so der wissenschaftliche Name des Steinkauzes, ist einer der kleinsten Vögel aus der Eulenfamilie. Zum zweiten Mal referierte bei der Nabu-Gruppe Südeifel der Diplom-Biologe Roland Zenz aus Zülpich über diesen in seinem Bestand bedrohten Vogel. Selten ist er geworden, der Ruf des Steinkauzes, das an das Miauen von Katzen, an einen lang gezogenen, jäh abbrechenden Bussardruf erinnert. Er fällt durch seine großen gelben Augen und seine langen Beine auf. Diese langen Beine aber sind es, die für ihn unter anderem zur Stolperfalle zu werden drohen. Denn der Steinkauz ist überwiegend ein Bodenjäger, trippelt blitzschnell hinter Käfern, Heuschrecken her und fängt selbst Mäuse auf diese Weise. Dazu benötigt er aber von Kühen kurz gehaltenes Weideland und eine Frühmahd. Doch die Rinder-Freilandhaltung geht immer mehr zurück. Die großen, von der EU geförderten offenen Stallungen, müssen von den Landwirten akzeptiert werden. Auch Brachflächen mit hohem Pflanzenbewuchs nehmen dem Steinkauz seine Jagdreviere weg. Nicht zuletzt aber ist es die Zersiedlung der Landschaft, sind es die Neubaugebiete an den Ortsrändern, denen oft die den Ortskern umgebenden Streuobstwiesen zum Opfer fallen. Der alte Obstbaumbestand bietet dem Steinkauz Baumhöhlen, auf die er zur Brut angewiesen ist. Wie kann dem Eulenwinzling geholfen werden? Besonders wichtig wäre es, die Streuobstwiesen, die für die Eifel landschaftsprägend bleiben sollten, zu erhalten und neue anzulegen. Wenn die Landwirte den Bewuchs in den Streuobstwiesen durch eine Frühmahd und Beweidung kurz halten würden, wäre dies ein wichtiger Schritt zum Erhalt des Steinkauzes. Auch fehlt vielen Obstbäumen die Pflege, so dass sie umstürzen und als Brutplatz wegfallen. "Es muss etwas getan werden", sagt Zenz, "denn wir werden den Steinkauz nicht zum Nulltarif erhalten können." Infos erteilen Gerd Schmitz, Telefon 065663/8313, oder Michael Hahn, Echternachbrück, Telefon: 06525/933443.

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