Stiefel schnüren, Geschichten lesen

PRÜM. Wie die Faust aufs Auge: Besser hätten die Verantwortlichen des Heimatkalenders ihr Schwerpunktthema nicht wählen können. Unter dem Motto "unterwegs sein" haben sie zahlreiche Geschichten auf 350 Seiten zusammengetragen. Ihr Werk wurde im Konvikt im Vorfeld des Deutschen Wandertags vorgestellt.

Der Deutsche Wandertag wirft seine Schatten voraus. Als hätten sie gewusst, dass ihr Werk in Prüm vorgestellt würde, haben sich die 63 Mitarbeiter des Heimatkalenders 2006 das Schwerpunktthema "unterwegs sein" gesetzt. Das hätte passender nicht sein können, denn die Vorstellung des Heimatkalenders in Prüm war gleichzeitig Einstimmung auf den Deutschen Wandertag 2006. Dieser sei für die Eifel ein wichtiges Ereignis, gerade jetzt, wo diese Landschaft auf vielfältige Weise zu einem Begriff werde, zu einer Marke für qualitätsvolle Produkte, für Naturerlebnis und für eine interessante Kulturlandschaft, sagte Landrat Roger Graef. So sei er im Vorfeld des Wandertags gerne zu Gast bei der Prümer Ortsgruppe des Eifelvereins, um den neuen Heimatkalender des Landkreises vorzustellen. Verbandsgemeindebürgermeister Aloysius Söhngen sah in der Lektüre des Heimatkalenders eine gute Einstimmung auf den Deutschen Wandertag. In der schnelllebigen Zeit sei Wandern zum Megatrend geworden. Wandern habe aber auch einen religiösen Aspekt, da man sich im eigenen Rhythmus in der Natur bewege und sich selbst, der Natur und Gott näher komme. Albrecht Luther, Vorsitzender des Eifelvereins Prüm, erinnerte daran, dass die Dorfbewohner früher lieber zu Hause blieben. Obwohl die meisten Personalchefs sich mobile Mitarbeiter wünschten, würden sich die meisten Deutschen weigern, ihre Heimat zu verlassen. Sehr mobil sei der Deutsche jedoch in seiner Heimat, wenn es um Wandern oder Rad fahren gehe, beobachtet Luther. Früher sei Wandern was für Ökofreaks gewesen, heute ist es ein Trendsport. Wanderer seien in der Regel gebildet, aktiv und spendabel. Und das im Eifelverein nur alte Leute seien, sei ein Gerücht. "Wir lassen uns gerne von Jugendgruppen unterwandern", sagte der Vorsitzende und schloss mit Sören Kirkegaard, der einmal schrieb: "Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen, und ich kenne keinen noch so schweren Kummer, den man nicht weggehen kann." Nach dem Vortrag von Wolfgang Schmid von der Universität Trier zum Thema "Auf alten Römerstraßen durch die Eifel zum Heiligen Rock nach Trier", war es an Peter Neu, den neuen Heimatkalender vorzustellen. Dieser wollte nicht länger auf die Folter spannen, erzählte auszugsweise über verschiedene Geschichten und zitierte eine Notiz von früher, in der behauptet wurde: "dass man in Köln der Meinung ist: Gereeste Fröleck un al Perd sen nix wert." Der Heimatkalender 2006, 355 Seiten, sechs Euro, kann bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm bestellt werden, Telefon: 06561/153380. Ein weiterer Bericht über die Vorbereitungen zum Bundeswandertag in Prüm 2006 finden Sie auf Seite 16

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