Er habe damals noch ein paar Kilogramm mehr gewogen, sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit, und zeigt auf einen jungen, dynamischen Anfang-Dreißiger, der mit breiten Grinsen auf eine Wand projiziert wird. Der Mann an der Wand ist Streit in jüngeren Jahren, der per Anzeige eine Stelle sucht: als Bürgermeister der Stadt Bitburg. Mit einer eher ungewöhnlichen Anzeigenkampagne hatte sich der jetzige Bürgermeister bei der vergangenen Bürgermeisterwahl 1996 für den Posten beworben, ist von Haustür zu Haustür gezogen und dann schließlich gewählt worden. "Was waren vor acht Jahren unsere Visionen, was ist davon auch eingetreten?", fragte Streit und rekapitulierte mit den 25 anwesenden Mitgliedern der Liste Streit alle Wahlversprechen von damals und den - wie er es nennt - "Erfüllungsgrad" bis zum heutigen Zeitpunkt. Streit steht an diesem Abend zum zweiten Mal vor seinen Listenkollegen. Bereits zu Beginn der Veranstaltung hatte der Stadt-Chef von den Aufgaben der Stadtratsmitglieder erzählt, die so zeitaufwändig ja auch nicht seien. Damit wollte Streit seine Arbeit im Stadtrat nicht schlecht reden, sondern denjenigen, die unter Umständen nach den Wahlen zum ersten Mal dort sitzen werden, die Angst nehmen. Rein theoretisch könnte es fast jeden Zweiten der Liste Streit treffen. 66 Mitglieder, davon acht Neuzugänge, gibt es derzeit. Davon sind 30 als Bewerber nominiert. Er sei stolz, dass diesmal alle Ortsteile mit eigenen Bewerbern vertreten seien, sagte Streit. Dazu zählt auch der alte und neue Listenerstplatzierte Peter Berger aus Stahl, der einstimmig gewählt wird.Nur fünf Nein-Stimmen

Auch bei der Aufstellung der übrigen Kandidaten gab es kaum Gegenstimmen. Von den insgesamt 713 Kreuzchen, die an diesem Abend gemacht wurden, landeten nur fünf im Feld "Nein" und 15 bei "Enthaltung". Ungeteilt ist auch die Meinung über Joachim Streit, der mit einstimmiger Unterstützung für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wird. Die ersten zehn Kandidaten der Liste Streit für die Bitburger Stadtratswahl am 13. Juni: 1. Peter Berger, 2. Winfried Pütz, 3. Dorothea Schlenkhoff, 4. Willi Notte, 5. Rudolf Rinnen, 6. Rudolf Gerten, 7. Manfred Weber, 8. Jürgen Port, 9. Rainer Bertram, 10. Thorsten Assion. bl/utz